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“Das
Geheimnis, welches von den Zeitaltern und von den
Geschlechtern her verborgen war,
jetzt aber seinen Heiligen geoffenbart worden ist.“
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Kol. 1:26 |
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Das schimmernde Licht der ersten
Verheißung.
- Abrahams Verheißung.
- Die Hoffnung verzögert.
- Das Geheimnis beginnt am Pfingsttag
sich zu entfalten.
- Worin das Geheimnis besteht.
- Warum solange geheim gehalten?
- Für die Welt noch immer ein Geheimnis.
- Es wird in bestimmter Zeit allen offenbar
gemacht werden.
- Wann das Geheimnis vollendet sein wird. |
Aus Eden vertrieben
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Während
die Menschheit unter der Zucht des Bösen stand und ihre Notwendigkeit
nicht begriff, verkündete Gott ihr wiederholt seinen Ratschluss, sie
durch einen zukünftigen Erlöser wiederherzustellen und zu segnen. Aber
wer dieser Befreier sein sollte, war viertausend Jahre lang ein Geheimnis,
und erst nach der Auferstehung Christi, im Anfang des christlichen
Zeitalters, fing es an, deutlich geoffenbart zu werden.
Auf
die Zeit zurückblickend, da durch unsere ersten Eltern Leben und
Paradiesesglück verloren gegangen waren, sehen wir unter der gerechten
Strafe der Sünde das Leben voll Kummer und ohne einen anderen
Hoffnungsstrahl, als den, der von dem Paradieseswort gewonnen werden
konnte, dass der Weibessame der Schlange den Kopf zertreten sollte.
Obgleich dasselbe für uns im Lichte darauffolgender
Entfaltungen voller Bedeutung ist, war es für jene Zeit doch nur ein
schwach schimmerndes Licht. Fast zweitausend Jahre vergingen, ohne dass
irgendein Anzeichen einer Erfüllung gewährt wurde. |
Abraham
und Isaak
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Ungefähr
zweitausend Jahre später berief Gott Abraham und gab ihm die Verheißung,
dass sein Same alle Geschlechter der Erde segnen sollte. Das sah aus, als
ob Gott an seinem früheren Ratschlusse noch festhalte, und dass er jetzt
dabei war, ihn zu erfüllen.
Die Zeit verging; das verheißene Land Kanaan war noch
nicht in seinem Besitz; Abraham und Sarah waren alt geworden und hatten
noch keinen Nachkommen. Abraham dachte, er müsse Gott irgendwie helfen,
sein Versprechen zu erfüllen, so wurde Ismael geboren. Aber seine Hilfe
war nicht nötig, denn in fest bestimmter Zeit wurde Isaak, das Kind der
Hoffnung und Verheißung, geboren.
Jetzt schien es, dass der verheißene Herrscher und
Segner der Völker gekommen wäre. Doch nein, Jahre vergingen und Gottes
Verheißung schien nicht einzutreffen, denn Isaak starb und sein Erbe,
Jakob, ebenfalls.
Aber der Glaube einiger Weniger hielt trotzdem an der
Verheißung fest und wurde von Gott erhalten, denn des Bundes, ,,den er
gemacht hatte mit Abraham“, wurde von Gott gedacht „und seines
Eides an Isaak. Und er stellte ihn Jakob zur Satzung, Israel zum ewigen
Bund.“ (1. Chron. 16:16, 17)
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Sklaverei
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Beim
Tod Jakobs wurden seine Nachkommen zum ersten Mal die zwölf Stämme
Israel genannt, und von Gott als ,,auserwählte Nation“ anerkannt (1.
Mose 49:28; 5. Mose 26:5), und die Erwartung, dass dieses Volk in seiner
Gesamtheit als der Same Abrahams Kanaan besitzen und die Welt beherrschen
und segnen sollte, schien am Vorabend ihrer Verwirklichung zu stehen, denn
unter der Begünstigung in Ägypten waren sie schon zum starken Volk
geworden.
Aber die Hoffnung war beinahe gescheitert und die
Verheißung fast vergessen, als die Ägypter sie nahezu vierhundert Jahre
als Sklaven behandelt hatten. |
Mose
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Wahrlich,
Gottes Verheißungen waren in geheimnisvolles Dunkel gehüllt, und seine
Wege schienen unerforschlich. Jedoch in fest bestimmter Zeit kam Mose, der
großer Erlöser, durch dessen Hand Gott sie aus der Knechtschaft führte
und mächtige Wunder verrichtete.
Vor dem Einzug in Kanaan starb dieser große Befreier;
aber als Prophet Gottes erklärte er:
„Einen
Propheten wird euch der Herr, euer Gott, aus euren Brüdern erwecken,
gleich mir.“ (5. Mose 18:15; Apg. 3:22)
Dies gewährte einen weiteren Einblick in Gottes Plan, indem es zeigte,
dass in dem zukünftigen Werk des Regierens und Segens nicht nur ihr Volk,
als Ganzes, in irgendeiner Weise beteiligt sein sollte, sondern dass ein
aus ihnen Erwählter sie zum Sieg und zur Erfüllung der Verheißung führen
sollte.
Dann wurde Josua, dessen Name Erlöser oder Heiland
bedeutet, ihr Führer, und unter ihm errangen sie große Siege und
betraten tatsächlich das in dem Bunde verheißene Land. Gewiss schien es
jetzt, als ob der wahre Führer gekommen sei, und als ob die Verheißung
auf dem Punkte vollständiger Erfüllung stehe. |
König David
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Aber
Josua starb, und als Volk machten sie keinen Fortschritt, bis ihnen David
und dann Salomo als Könige gegeben wurden.
Damit erreichten sie den Höhepunkt ihrer Herrlichkeit;
aber schon bald wurden sie, statt die Verheißung erfüllt zu sehen, ihrer
Macht wieder beraubt und anderen Nationen steuerpflichtig.
Sie hielten jedoch die Verheißung Gottes fest und
schauten nach dem großen Erlöser aus, dessen Vorbilder Mose, Josua,
David und Salomon gewesen waren. |
Simeon und Jesus
Das Passah
Jesus und Thomas
Jesus und die Jünger auf
dem Weg nach Emmaus
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Um
die Zeit, da Jesus geboren wurde, war jedermann in Erwartung des Messias,
dem kommenden Königs Israels, und durch Israel des Königs der
Welt.
Aber Israels Hoffnung auf die Herrlichkeit und Ehre
ihres kommenden Königs ließ sie (von seiner Größe und Macht erfüllt,
wie sie waren, durch die Vorbilder und Prophezeiungen) eine Reihe
Vorbilder und Prophezeiungen übersehen, die auf ein Werk des Leidens und
des Todes als Lösegeld für die Sünder hinwiesen, das notwendig sei, ehe
der Segen kommen könne.
Vorgebildet war dies in dem Passahlamm, ehe sie aus Ägypten
erlöst wurden; ferner in dem Töten der Tiere beim Geben des
Gesetzesbundes (Hebr. 9:11-20; 10:8-18), und in den Versöhnungsopfern,
die beständig, Jahr für Jahr, von der Priesterschaft verrichtet wurden.
Sie übersahen auch die Aussagen der Propheten,
,,die zuvor bezeuget
die Leiden, die in Christo sind, und die Herrlichkeit danach“
(1. Petr. 1:11).
Als
daher Jesus als da Opferlamm kam, erkannten sie ihn nicht; sie erkannten
nicht die Zeit, in welcher sie heimgesucht wurden (Luk. 19:44). Auch seine
unmittelbaren Nachfolger wurden schwer verwirrt, als Jesus starb; und
traurig sagten sie:
,,Wir aber hofften,
dass er der sei, der Israel erlösen solle.“ (Luk. 24:21)
Es
schien, als ob ihr Vertrauen auf ihn schlecht gelohnt würde. Sie sahen
nicht, dass der Tod ihres Führers, als teilweise Erfüllung der
Bundesverheißung, die Bestätigung des neuen Bundes war, unter dem die
Segnungen kommen sollten.
Ihre verwelkte Hoffnung begann jedoch wieder aufzuleben,
als sie erfuhren, dass er aus dem Grab auferstanden war (1. Petr. 1:3),
und als er im Begriff war, sie zu verlassen, fragten sie ihn in Bezug auf
ihre lang ersehnte und oft verzögerte Hoffnung:
,,Herr, wirst du auf
diese Zeit wiederaufrichten das Reich Israel?“
Dass
ihre Hoffnung in der Hauptsache richtig war, wenn sie auch die Zeit nicht
wissen sollten, wann sie erfüllt werden würde, ist aus der Antwort des
Herrn klar. Er sagte ihnen:
,,Es ist nicht eure
Sache, Zeiten oder Zeitpunkte zu wissen, die der Vater in seine eigene
Gewalt gesetzt hat.“ - Apg. 1:6, 7
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Pfingsten
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Welche
Wendung hat Gottes Plan nun genommen? muss die Frage der Juden gewesen
sein, als Jesus aufgefahren war; denn wir müssen bedenken, dass Jesu
Lehre hinsichtlich des Königreiches in erster Linie in Gleichnissen und
dunkeln Aussprüchen bestand, und dass er zu ihnen gesagt hatte:
,,Noch
vieles habe ich euch zu sagen, aber ihr könnt es jetzt nicht tragen;
wenn aber jener, der Geist der Wahrheit, gekommen ist, wird er euch in
die ganze Wahrheit leiten.„
,,Jener
wird euch alles lehren und euch an alles erinnern, was ich euch gesagt
habe.“
(Joh. 16:12,13; 14:26)
Demgemäss
konnten sie es also vor dem Kommen des Pfingstsegens nicht verstehen. |
Predigt
an die aus den Nationen
„Ein Volk für seinen
Namen“
– eine Braut
|
Selbst
dann noch dauerte es einige Zeit, bis sie ein klares, volles Verständnis
des zu verrichtenden Werkes und seines Verhältnisses zu dem ursprünglichen
Bund erhielten (Apg. 11:9; Gal. 2:2, 12, 14).
Trotzdem scheinen sie als Gottes Mundstücke gebraucht
worden zu sein, auch ehe sie alles voll und klar verstanden hatten, und
ihre inspirierten Worte enthielten möglicher Weise klareren und tieferen
Ausdruck der Wahrheit, als sie sich selbst bewusst waren. Lese Jakobus
Rede, in der er sagt:
„Simon hat erzählt,
wie es Gott zuerst gefallen, aus den Heiden ein Volk zu erwählen für
seinen Namen (eine Braut).“
Und
hiermit stimmen überein die Aussprüche der Propheten, so wie geschrieben
steht:
,,Nach diesem (wenn
jenes Volk aus den Nationen herausgenommen worden ist) werde ich mich
wieder (den Juden) zuwenden, und wieder erbauen die verfallene Hütte
Davids und wieder erbauen ihr Zerstörtes, und sie aufrichten.“ (Apg.
15:14-16)
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Was ist das große verborgene
Geheimnis Gottes?
„Christus“ bedeutet „Gesalbter“
|
Jakobus
begann in Gottes Vorsehung zu lesen, dass er in der Sendung des
Evangeliums durch Petrus zu dem ersten aus den Nationen Bekehrten, und
durch Paulus zu den Nationen im allgemeinen, anzeige, dass während dieses
Zeitalters gläubige Juden wie Gläubige aus den Nationen gleich begnadigt
werden sollten.
Dann schaute er in den Prophezeiungen und fand: so
steht es geschrieben; und dass, nach dem das Werk dieses
Evangeliums-Zeitalters vollendet ist, dann dem fleischlichen Israel die
Verheißungen werden erfüllt werden.
Nach und nach fing das seither verborgen gewesene große
Geheimnis an, von einigen wenigen, den Heiligen, den besonderen „Freunden“
Gottes, verstanden zu werden..
Dieses Geheimnis, welches von den Zeitaltern und von den Geschlechtern her
verborgen war, nun aber seinen Heiligen geoffenbart worden ist, erklärt
Paulus Kol. 1:27, sei
„Christus
in euch,
die Hoffnung der Herrlichkeit“
Das
ist das große Geheimnis Gottes, das von allen vorhergehenden Zeitaltern her
verborgen gewesen und noch allen verborgen gewesen ist, mit Ausnahme eines
besonderen Häufleins von Heiligen oder geweihten Gläubigen (Röm.
12:1).
Aber was heißt ,,Christus in euch“? Wir haben
gelernt, dass Jesus mit dem Heiligen Geist gesalbt war (Apg. 10:38), und so
erkennen wir in Ihm den Christus - den Gesalbten; denn das Wort Christus
bedeutet gesalbt. Und der Apostel Johannes sagt, dass die Salbung, die wir,
geweihte Gläubige, empfangen haben, in uns bleibet (1. Joh. 2:27).
So sind also die Geheiligten dieses Zeitalters des
Evangeliums eine gesalbte Schar - gesalbt zu Königen und Priestern vor Gott
(2. Kor. 1:21; 1. Petr. 2:9); und zusammen mit Jesus, ihrem Haupt und Herrn,
machen sie Jehovas Gesalbten - den Christus - aus. (1. Kor. 12:27; Röm.
12:5; Apg. 15:14)
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“Der
Christus” … nicht ein Glieder, sondern viele.
1. Korinther 12:14
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In
Übereinstimmung mit der Lehre des Johannes, dass auch wir gesalbt sind,
versichert uns Paulus, dass dieses Geheimnis, das in vergangenen
Zeitaltern geheim gehalten, aber jetzt den Geheiligten geoffenbart worden
ist, das ist, dass der Christus (der Gesalbte) ,,nicht aus einem Glied
besteht, sondern aus vielen“, gerade wie der menschliche Leib einer
ist und hat doch viele Glieder; alle Glieder des Leibes aber, wiewohl
ihrer viele sind, sind doch nur ein Leib, also ist auch der Gesalbte - der
Christus. (1. Kor. 12:12-28).
Jesus ist gesalbt zum Haupt oder Herrn über die Kirche,
die da sein Leib, in einem anderen Bild sein Braut (Eph. 5:25-30), und
zusammengenommen machen sie den verheißenen ,,Samen“ - den großen
Erlöser - aus:
,,Wenn
ihr aber Christus seid, dann seid ihr denn Abrahams Same und nach Verheißung
Erben.“ (Gal. 3:29)
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“Ich bin der Weinstock, ihr seid die Reben.”
Johannes 15:5
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Der
Apostel warnt die Herauswahl sorgfältig gegen irgendwelche anmaßenden
Gedanken, indem er von Jesu sagt, dass, Gott
„hat
alle Dinge unter seine Füße getan, und ihn gesetzt zum Haupt der
Gemeinde über alles, welche da ist sein Leib...auf dass er in allen
Dingen den Vorrang habe.“ (Eph. 1:22; Kol. 1:18)
Dennoch zeigt er unter dem Bild des menschlichen Leibes herrlich und
treffend unser inniges Verhältnis zu ihm. Dieselbe Einheit lehrte Jesus
auch, als er sagte:
,,Ich
bin der Weinstock, ihr seid die Reben.“ (Joh. 15:5)
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Der
Haupt-Eckstein ist eine vollkommene Pyramide
|
Unsere
Einheit mit Herrn Jesu, als Glieder des Christus, der gesalbten Schar,
wird treffend durch die Figur einer Pyramide veranschaulicht.
Die
Spitze (der Schlusseckstein) ist eine vollkommene Pyramide in sich selbst,
andere Steine mögen darunter aufgebaut werden, und wenn in Harmonie mit
allen charakteristischen Linien des Schlussecksteins, so wird die ganze
Masse eine vollkommene Pyramide sein.
Wie treffend veranschaulicht dies unsere Stellung als
Glieder ,,des Samens“ - ,,des Christus.“ Mit unserem Haupt verbunden
und in vollkommener Harmonie mit ihm, sind wir als lebendige Steine
vollkommen; getrennt von ihm sind wir nichts.
|
*Das
Sinaitische Manuskript läßt geistig vor Opfer weg.
|
|
Jesus,
der eine Vollkommene, ist hoch erhöht worden, und wir übergeben uns nun
ihm, dass wir nach seinem Vorbild geformt und gebildet und als ein Haus
Gottes aufgebaut werden möchten.
Von einem gewöhnlichen Haus kann man nicht eigentlich
sagen, es habe, „einen Haupt oder - Eckstein“, aber in unserem Haus
befindet sich ein besonderer Eckstein, der Stein an der Spitze, wie
geschrieben steht:
„Siehe, ich
lege in Zion einen Eckstein, einen auserwählten und kostbaren“
„zu welchem
kommend, als zu einem lebendigen Stein ... werdet auch ihr selbst als
lebendige Steine aufgebaut, ein geistliches Haus, ein heiliges
Priestertum, um darzubringen (Das sinaitische Manuskript lässt
„geistlich“ vor „Opfer“ aus) Schlachtopfer, Gott wohl
annehmlich durch Jesum Christum.“(1. Petr. 2:4-6)
Und
sehr bald, der Zuversicht sind wir, wird die Vereinigung zwischen Jesus,
dem ,,Haupt“, und „der Kirche“, „die da ist sein Leib“,
zustande gebracht sein. |
„Demütigt euch selbst“
|
Und,
Geliebte, mancher Hiebe und viel Polierens bedarf es: unter der Leitung
des großen Meisterbildners muss an uns gar viel umgebildet und seinem
Vorbild nachgeformt werden; und damit die Meisterschaft und Sinnesart des
Bildners sich in uns entfalten kann, haben wir gar nötig, zuzusehen, dass
wir keinen eigensinnigen, der Ausführung Seines Willens in uns sich
widersetzenden Willen haben.
Kinderähnlich und gar demütig müssen wir werden - „festhalten
an der Demut; denn Gott widerstehet dem Hoffartigen, aber
dem Demütigen gibt er Gnade“.
„Lasst uns daher uns demütigen unter der
gewaltigen Hand Gottes, dass er uns erhöhe zu seiner Zeit“, wie er
unser Haupt und unseren Vorläufer erhöht hat (Phil. 2:8, 9: 1. Petr.
5:5, 6). |
|
Das
ist in der Tat eine wunderbare Botschaft. Und kommen wir zum Worte Gottes,
um über diese unsere große, hohe Berufung nachzuforschen, so finden wir
die Propheten sehr wortgewandt in der Verkündigung der Gnade (Gunst,
Segen), die auf uns gekommen ist (1. Petr. 1:10), da nunmehr Vorbilder und
Gleichnisse und bisher dunkle Sprüche lichthell werden und ihr Licht auf
den „schmalen Weg“ werfen, auf welchem die gesalbte (Christus-) Schar
berufen ist, nach dem Kleinod, dem Preis, der jetzt eröffnet ist zu
laufen.
Das war wahrlich ein Geheimnis, daran niemals zuvor
gedacht hat - dass Gott nicht nur einen Erlöser zu erwecken vorhatte,
sondern einen aus vielen Gliedern bestehenden Erlöser.
Das ist die hohe, „himmlische Berufung“, welche zu
erlangen die geweihten Gläubigen des Evangeliums- Zeitalters bevorzugt
sind. Jesus versuchte nicht, dies seinen Jüngern klar zu machen, solange
sie noch natürliche Menschen waren, sondern er wartete, bis am zu
Pfingstfest gesalbt oder zur neuen Natur gezeugt waren.
Aus Paulus Erklärung erkennen wir, dass nur ,,Neue Schöpfungen„
jetzt diese hohe Berufung erfassen können. Er sagt:
„Wir reden Gottes
Weisheit in einem Geheimnis, die verborgene, welche Gott zuvor bestimmt
hat, vor den Zeitaltern zu unserer Herrlichkeit; welche keiner von den Fürsten
dieses Zeitalters erkannt hat, wie geschrieben steht:
„Was kein Auge
gesehen, und kein Ohr gehört hat, und in keines Menschen Herz gekommen
ist, was Gott bereitet hat denen, die ihn lieben; uns aber hat es Gott
geoffenbart durch (seinen) Geist.“
- 1. Kor. 2:6-14
|
Der Christus (Haupt und Leib) ist der “Same
Abrahams”, welcher alle Geschlechter der Erde segnen wird. |
In
seinem Brief an die Galater enthüllt Paulus das ganze Geheimnis und zeigt,
wie der abrahamische Bund erfüllt werden soll. Er zeigt, dass das Israel
gegebene Gesetz den ursprünglichen Bund nicht aufhebt (Gal. 3:15-18), und
dass der Same Abrahams, der alle Völker segnen soll, Christus ist (Vers
16).
Dann den Gedanken ausführend, auf den wir schon Bezug
genommen haben, dass der Christus alle vom Geist Gesalbten einschließt,
sagt er: |
„Denn
so viele euer auf (in den) Christum getauft worden sind, ihr habt
Christum angezogen. ... Wenn ihr Christi seid, so seid ihr denn (zusammen
mit Jesu) Abrahams Same, und nach Verheißung Erben“.
(Verse 3:27 und 29)
|
Warum
war es notwendig, das Geheimnis verborgen zu halten?
„Siehe, welch ein Mensch“
|
Denselben
Gedankengang verfolgend, zeigt er (Gal. Kap. 4), dass Abraham ein Bild
Jehovas, Sarah ein Bild des Bundes der Verheißung und Isaak ein Vorbild
Christi (Haupt und Leib) war, und dann fügt er hinzu:
„Wir, Brüder,
sind nach Art des Isaak Kinder der Verheißung.“ (Vers 3:28)
So
war der Plan Gottes in Sinn und Vorbildern verborgen, bis das
Evangeliums-Zeitalter den Christus zu gestalten begann .
Es war gewiss notwendig, dass dieses Geheimnis verborgen so verborgen
blieb, sonst würde es nicht in Erfüllung gegangen sein. Der Menschheit
damals den ganzen Plan offenbart zu haben, hätte ihn vereitelt. Hätten
die Menschen es gewusst, so würden sie weder den Herrn der Herrlichkeit
noch die Kirche, die sein Leib ist, gekreuzigt haben (1. Kor. 2:8).
Nicht nur der Tod Christi, als der Preis für des
Menschen Erlösung, würde vereitelt worden sein, wenn nicht der Plan als
ein Geheimnis vor der Welt bewahrt worden wäre, sondern die Prüfung des
Glaubens der Kirche, als Teilhaberin an den Leiden des Christi, würde
dadurch verhindert worden sein, denn
„die
Welt kennt uns nicht (als seine Miterben, aus demselben Grund), weil sie
ihn nicht kennt“. (1. Joh. 3:1)
|
|
“Der
Christus” ein Geheimnis
Nicht
nur ist der Plan Gottes und der Christus, der die eigentliche Verkörperung
dieses Planes ist, der Welt ein großes Geheimnis, sondern auch der
besondere Weg, auf dem diese kleine Herde zu wandeln berufen ist, stempelt
sie zu einem „eigentümlichen Volke“ (Titus 2:14).
Es war der Welt ein Geheimnis, dass eine Person von so
großen Fähigkeiten, wie Jesus, seine Zeit und seine Fähigkeiten, wie
Jesus, seine Zeit und seine Talente, so wie er tat, verwenden sollte; hätte
er hingegen seine Aufmerksamkeit den Staatsangelegenheiten, dem Gesetz, dem
Handel oder der weitverbreiteten Religion zugewendet, dann hätte er groß
und geehrt werden können.
Nach Menschenmeinung hat er sein Leben unvernünftiger
Weise vergeudet, und so sagten sie: „Er hat den Teufel und ist von Sinnen.“
(Joh. 10:20) Sein Leben war für sie ein Geheimnis, das sie nicht ergründen
konnten.
|
Paulus vor Agrippa |
Die
Apostel und ihre Gefährten waren der Welt in gleicher Weise ein Geheimnis,
da sie ihre Arbeit, ihr Geschäft, ihre irdischen Aussichten usw. daran
gaben, um Vergebung der Sünden durch den Tod des verachteten und
gekreuzigten Jesu zu predigen.
Paulus entsagte einer hohen Stellung und
gesellschaftlichen Einfluss, um mit seinen Händen zu arbeiten und von
Christus und der unsichtbaren Krone für alle Gläubigen, die in seinen Fußstapfen
wandeln würden, zu predigen.
Das war so geheimnisvoll, dass einer sagte:
,,Du rasest, Paulus!
die große Gelehrsamkeit bringt dich zur Raserei.“
Und
alle, die so wie Paulus in des Meisters Fußstapfen nachfolgen, werden um
Christi willen für Narren geachtet. |
Gottes Plan wird nicht für immer
in einem Geheimnis verhüllt sein.
|
Aber Gottes Plan soll nicht immer in
Geheimnis gehüllt bleiben; der Tagesanbruch des Millenniumstages bringt völligeres
Licht von Gott zu den Menschen, und
,,die Erde wird
voll werden von der Erkenntnis der Herrlichkeit Jehovas, gleichwie die
Wasser den Meeresgrund bedecken“. (Habakuk 2:14)
Die
Sonne der Gerechtigkeit, die aufgehen soll, mit Heilung unter ihren Flügeln,
die Finsternis der Unwissenheit zerstreuend, ist der Christus in
Millenniums-Herrlichkeit, nicht das Haupt allein, sondern auch die Glieder
seines Leibes, denn das ist verheißen,
„wenn wir anders
mitleiden, auf das wir auch mit verherrlicht werden“.
,,Wenn der Christus,
unser Leben, geoffenbart wird, dann werdet auch ihr mit ihm geoffenbart
werden in Herrlichkeit“, und
,,dann werden die
Gerechten leuchten, wie die Sonne, in dem Reiche ihres Vaters“. (Röm.
8:17; Kol. 3:4; Matth. 13:43)
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Gott
wird “seinen Geist ausgießen auf alles Fleisch…” Joel
2:28
|
Jetzt
erscheinen die Verheißungen, an die wir glauben, und die Hoffnung, welche
wir haben, für jedermann, ausgenommen für die durch den Empfang des „Sinnes
Christi“ zu einem neuen Sinn Gezeugten, als bloße Einbildungen und
zu unwahrscheinlich, als dass man sie annehmen oder gar darauf hin handeln
sollte.
Wenn im kommenden Zeitalter Gott ,,seinen Geist
ausgießen wird auf alles Fleisch“, wie er ihn auch während des
gegenwärtigen Zeitalters über ,,Knechte und Mägde“ ausgießt
(Joel 2:29), dann werden in der Tat auch alle Menschen die Verheißungen
verstehen und würdigen, die jetzt von der ,,kleinen Herde“
angenommen werden; und an dem Gehorsam und der Erhöhung der Kirche werden
sie sich erfreuen und sprechen: |
|
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,, Knechte und Mägde ausgießt, dann werden in der Tat alle
Menschen die Verheißungen verstehen und wertschätzen, welche jetzt von der ,, kleinen Herde verstanden werden; und sie werden sich an dem
Gehorsam und der Erhöhung der Herauswahl erfreuen und sagen:
,, Lasset uns fröhlich sein und frohlocken und Gott
die Ehre geben; denn die Hochzeit des Lammes ist gekommen, und sein Weib hat sich
zubereitet.
(0ffb. 19:7)
|
|
|
An
der Verherrlichung der Kirche, durch welche dann Segensströme auf sie
fließen werden sie sich erfreuen; und während sie tatsächlich erfahren,
dass die teuren und allergrößten Verheißungen“ von dem Gesalbten (Haupt
und Leib) ererbt, nicht mehr für sie bestimmt, sondern an der „kleinen
Herde“ erfüllt sind, werden sie doch durch die Lektion, welche die
Kirche zu lernen hatte, nachträglich profitieren und gesegnet werden.
Sie werden um der Kirche willen Gott preisen, wenn sie
den Segnungen nachstreben, die ihnen dann vorgehalten werden.
Diese Erkenntnis wird aber nicht zum Neid anreizen,
denn unter der neuen Einrichtung der Dinge wird sie ihre Berufung zu
vollkommener menschlicher Natur völlig zufrieden stellen und wird ihnen wünschenswerter
erscheinen als ein Wechsel in der Natur. |
|
Dann
wird das Geheimnis vollendet sein; denn die Welt wird zu der Erkenntnis
kommen, dass es der Geist Gottes in Christo, und der Geist Christi in euch
- Gott geoffenbart im Fleisch - war, den sie seither missverstanden hatte.
Dann wird sie einsehen, dass wir nicht unvernünftig
waren, sondern das beste Teil erwählten, als wir nach dem Reichtum und
der Ehre der für sie zwar unsichtbaren, doch aber ewigen Krone strebten.
Was die Zeit anbetrifft, so soll das Geheimnis Gottes während des „Ertönen
der siebenten (sinnbildlichen) Posaune vollendet werden.“ (Offb. 10:7)
Das
bezieht sich auf das „Geheimnis“ in zweifachen Sinn, in dem es gebraucht
wird: „Das Geheimnis, oder die geheimen Fäden des Planes Gottes werden
dann kund und offenbar sein; und ebenso das ,,Geheimnis Gottes“, die
Kirche“, die Verkörperung dieses Planes. Beides wird dann vollendet sein.
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Der
geheime, verborgene Plan wird die Fülle, die Gesamtzahl der Glieder des
Leibes des Christi, herausgesucht haben, und also wird er, der Leib
Christi vollendet sein.
Und der Plan wird aufhören, ein Geheimnis zu sein,
weil kein weiterer Grund, sein Geheimnis zu bewahren, vorliegt.
Die Größe des so lange geheim gehaltenen und unter
Verheißungen, Vorbildern und Gleichnissen verborgen gewesenen
Geheimnissen und die wunderbare, denen zugedachte Gnade, die zur Teilnahme
an diesen Geheimnis berufen sind (Eph. 3:9), drängt uns noch den Gedanken
auf, dass das auf die Vollendung des Geheimnisses folgende Werk, für
welches Jehova die Menschheit sechstausend Jahren lang in Erwartung und
Hoffnung erhalten hat, ein großartiges, wunderbares Werk sein muss, ein
Werk, wert solcher großen Vorbereitungen.
Was mögen wir nicht an Segnungen für die Welt
erwarten, wenn der Schleier des Geheimnisses weggezogen ist und die
Segensströme herabfließen! Das ist es, nach dem „die ganze Schöpfung
zusammenseufzt und zusammen in Geburtswehen liegt bis jetzt“, erwartend
die Vollendung dieses Geheimnisses, die Offenbarung der Söhne Gottes, des
verheißenen Samens“, in dem sie alle gesegnet werden sollen. - Röm.
8:19, 21, 22 |
Zion,
willkommen dein seliger Morgen!
Freude dem Land, denn die Finsternis schwind't.Trauern verscheucht sei und
Klaglaut der Sorgen!Zion, triumphierend ihr' Herrschaft beginnt.
Aufstehen die Toten;
vom Land und vom Meere
Lobpreis Jehovas zum Himmel aufwallt.
G'stürzt Kriegsgetümmel, des Aufruhres Heere,
Fast Firmament spreng'nder Heilsruf erschallt! |
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