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Die Bibel als göttliche Offenbarung
im Lichte der Einsicht und Erkenntnis betrachtet.
--Die Ansprüche der Bibel und
äußere
Beweise für ihre
Glaubwürdigkeit
--Ihr Alter und ihre Erhaltung
--Ihr moralischer Einfluss
--Beweggründe der Verfasser
--Allgemeine Eigenart
der Schriftstücke
--Die Bücher von Mose
--Das Gesetz von Mose
--Eigenarten der vonBesonderheiten der von
Mose eingesetzten Regierung
--Es war kein System der Priesterlist
--Vorschriften für die bürgerliche Verwaltung |
--Reich und arm vor dem Gesetz auf gleicher Stufe
--Sicherheitsmaßregeln
gegen das Spielen
mit
den Rechten des Volkes
--Das
Priestertum keine bevorzugte Klasse;
wie
es unterhalten wurde usw
--Verwahrung
gegen die Unterdrückung
der
Fremden, Witwen, Waisen und Dienenden
----Die Propheten der Bibel
--Gibt es ein gemeinsames Band der Einigkeit
zwischen dem Gesetz, den Propheten und
den
neutestamentlichen Schreibern?
--Wunder sind nicht vernunftwidrig
--Die vernünftige Schlussfolgerung |
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Eine vernünftig denkende Gesinnung
wird Gottes Wort näher betrachten |
Die
Bibel ist die Fackel der Zivilisation und der Freiheit. Ihr Einfluss zum
Guten in der menschlichen Gesellschaft wurde von den größten Staatsmännern
anerkannt worden, obwohl die Bibel meistenteils durch verschiedene Brillen
der Glaubensbekenntnisse, die einander und der Bibel widersprechen,
betrachtet worden ist, welche Bekenntnisse, obwohl sie die Bibel
hochhalten, ihre Lehren sehr falsch darstellen.
Das
bedeutsame alte Buch ist ohne Absicht, aber bedauerlicherweise, von seinen
Freunden, und doch würden viele von ihnen dafür ihr Leben lassen. Ja,
gerade sie fügen dem Buch schlimmeren Schaden zu als seine Feinde, indem
sie behaupten, dass die Bibel ihre so lang gehegten, durch die Überlieferung
von den Vätern empfangenen, falschen Auffassungen der Wahrheit unterstütze.
Möchten sie doch aufwachen, und ihre Orakel aufs neue befragen und ihre
Gegner dadurch zuschanden machen, dass sie ihnen die Waffen wegnehmen!
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Die
Gutenberg Bibel, gedruckt 1452-1455 in Mainz, Deutschland, von Johannes
Gutenberg
Die Bibel ist auf wunderbare Weise
bewahrt worden
Die Tyndal
Bibel
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Das Licht der Natur
hat uns zu der Erwartung einer volleren Offenbarung geleitet, als die ist,
welche die Natur uns darbietet. Somit wird auch jeder vernünftige,
denkende Mensch bereit sein, wenn irgendwo Ansprüche, eine göttliche
Offenbarung zu sein erhoben werden, solche zu prüfen, vorausgesetzt, dass
sie vernünftiger Überlegung gegenüber den äußeren Stempel der
Wahrheit an sich tragen.
Die Bibel beansprucht
solch eine Offenbarung von Gott zu sein, und kommt zu uns mit
hinreichenden äußeren Wahrscheinlichkeit, dass ihre Ansprüche möglicherweise
richtig sind, und gibt gegründete Hoffnung, dass genauere Untersuchung
vollständigere und bestimmtere Beweise liefern wird, dass sie in der Tat
Gottes Wort ist.
Die
Bibel ist das älteste Buch, das es gibt; es hat die Stürme von 30
Jahrhunderten überdauert. Durch alle nur möglichen Mittel hat man versucht,
es von der Oberfläche der Erde zu verbannen. Man hat es verborgen,
vergraben, ein todeswürdiges Verbrechen daraus gemacht, es zu besitzen, und
die bittersten und erbarmungslosesten Verfolgungen haben gegen die gewütet,
die ihren Glauben auf dasselbe gründeten.
Aber
das Buch besteht noch. Während viele ihrer Gegner im Tode schlummern, und
Hunderte von Werken längst vergessen sind, die geschrieben wurden, um sie
in schlechten Ruf zu bringen und ihren Einfluss zu brechen, hat die Bibel
heutzutage ihren Weg in jedes Volk und jede Sprache der Erde gefunden; über
200 verschiedene Übersetzungen sind von ihr gemacht worden.
Die
Tatsache, dass dieses Buch so viele Jahrhunderte überlebt hat, ungeachtet
solch unvergleichlicher Anstrengungen, es zu verbannen und zu zerstören,
ist mindestens ein starkes, weil auf Tatsachen gegründetes Zeugnis, dass
der große Autor, den es für sich beansprucht, auch sein Erhalter ist.
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Qumram Höhlen
Die Rollen
vom Toten Meer
Datiert
aus der Zeit zwischen 100 v.Chr. und 100 n.Chr. wurden die Rollen vom Toten
Meer in Lehm-Urnen in den Qumram Höhlen bewahrt bis zu ihrer Entdeckung im
Jahr 1948.
Jedes Buch des Alten Testaments, mit Ausnahe von Esther, ist
dargestellt worden. |
Das
Kloster St. Katharina
Das
Sinaitische Manuskript
Von unschätzbarem Wert sind die Sinaitischen
Manuskripte aus dem vierten Jahrhundert n.Chr., welche innerhalb der Mauern
des St. Katharinas Klosters im Herzen des Sinai bewahrt worden sind. Sie
wurden im Jahr 1859 n.Chr. durch Tischendorf entdeckt, der Codex Sinaiticus
enthält das Neue Testament und Teile des Alten Testaments.
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Die
Genfer Bibel
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Es
ist auch wahr, dass die Bibel überall einen guten moralischen Einfluss
ausgeübt hat. Wer ihre Blätter Seiten sorgfältig durchforscht, wird
ausnahmslos zu einem reineren Leben erhoben.
Andere Schriften über Religion und sonstige Wissenschaften haben in
gewissem Masse unter der Menschheit Gutes vollbracht, sie veredelt oder
segnet; aber alle anderen Bücher zusammengenommen waren nicht imstande,
der seufzenden Kreatur die Freude, den Frieden und den Segen zu bringen,
den die Bibel dem Reichen wie Armen, dem Gebildeten wie Ungebildeten
gebracht hat.
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Die
Bibel weist hin und bezieht sich auf einen berühmten Charakter: Jesus von
Nazareth.
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Die
Bibel ist kein Buch, das man nur flüchtig lesen braucht. Sie ist ein Buch,
das mit Sorgfalt und Nachdenken studiert werden muss, denn Gottes Gedanken
sind höher als unsere Gedanken und seine Wege höher als unsere Wege. Und
wenn du den Plan und die Gedanken des unendlichen Gottes begreifen möchtest,
dann gilt es für dieses wichtige Werk alle deine Kräfte anzuspannen. Die
reichsten Schätze der Wahrheit liegen nicht immer auf der Oberfläche.
Vom
Anfang bis zum Ende zeigt das ganze Buch auf einen hervorragenden
Charakter hin, Jesus von Nazareth, der, wie es lehrt, der Sohn Gottes war.
Vom Anfang bis zum Ende wird sein Name, Amt und Werk hervorgehoben. Das
ein Mensch, Jesus von Nazareth genannt, lebte und um die Zeit herum, die
von den Verfassern der Bibel angegeben wird, bekannt geworden war, ist
eine Tatsache der Geschichte außerbiblischen Geschichte und ist
verschiedentlich und vollständig bestätigt.
Dass
dieser Jesus gekreuzigt wurde, weil er den Juden und ihrer Priesterschaft
anstößig geworden, ist eine weitere von der Geschichte bestätigte
Tatsache, außer dem Beweis, den uns die Schreiber des Neuen Testaments
liefern. Die Verfasser des Neuen Testaments (mit Ausnahme von Paulus und
Lukas) waren persönliche Bekannte und Jünger von Jesus von Nazareth,
dessen Lehren ihre Schriften darlegen.
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der
Teich Siloams
Jesus heilte einen Blinden
am Teich Siloams.
– Johannes 9:11
Der Teich ist einer wenig
unbestrittenen Orte im alten Jerusalem. Die Wasser aus der Quelle Gihons
flossen in den Teich Siloams durch einen Tunnel, welcher von König Jehiskia
im Jahr 715 v.Chr. entworfen wurde. Jehiskias ca. 533,4 Meter lange Tunnel
kann heutzutage immer noch zu Fuß begangen werden.
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Golgatha
“Und sein Kreuz tragend, ging er hinaus nach der Stätte, genannt Schädelstätte,
die auf hebräisch Golgatha heißt.”
– Johannes 19:17
Garden Tomb
Begräbnisgarten
“Es war aber an dem Orte,
wo er gekreuzigt wurde,
ein Garten,
und in dem Garten
eine neue Gruft . . .“
Johannes 19:41
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Die Jünger
setzten sich für eine unbeliebte Sache ein
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Das
Erscheinung irgendeines Buches setzt einen Beweggrund auf Seiten des
Schreibers voraus. Wir fragen daher, welche Beweggründe konnten diese Männer
haben, die Sache dieser Person zu vertreten?
Jesus
war von den Juden zum Tode verurteilt und von den Römern als ein Übeltäter
gekreuzigt worden. Die jüdischen Anführer überlieferten ihn und
forderten seinen Tod, als eines Menschen, der das Leben verwirkt hatte.
Und während diese Männer seine Sache vertraten und seine Lehre verkündigten,
boten sie bitterer Verfolgung, Entbehrung und Verachtung Trotz, wagten ihr
Leben und erduldeten sogar in mehreren Fällen Märtyrertod.
Zugestanden
nun, dass Jesus in seinem Leben eine bemerkenswerte Person war, sowohl in
seinem Lebenswandel als auch in seiner Lehre, was für ein Beweggrund,
seine Sache zu vertreten, konnte noch, nachdem er tot war, für irgend
jemand vorhanden sein; besonders da sein Tod ein so schmachvoller gewesen
war?
Und
wenn wir annehmen, dass diese Schreiber ihre Erzählung erfunden hätten,
und dass Jesus ihr frei erfundener oder idealer Held war, wie völlig fern wäre
es, anzunehmen, dass Menschen mit gesundem Verstand, nachdem sie behaupten,
dass er der Sohn Gottes war, dass er auf übernatürlichen Weise empfangen
worden sei, übernatürliche Kräfte besessen habe, durch welche er Aussätzige
geheilt, Blindgeborene das Augenlicht wiederhergestellt, Taube hörend
gemacht und sogar Tote auferweckt hätte, die Geschichte eines solchen
Charakters so zu Ende gehen ließen, wie sie taten.
Wie über alle Begriffe albern wäre es von ihnen gewesen, zu erzählen,
dass eine Handvoll seiner Feinde ihn als Betrüger hingerichtet hätten, während
alle seine Freunde und Jünger, und unter ihnen die Schreiber selbst, im
entscheidenden Augenblick flohen!
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Welche
Motive hatten die Schreiber der Heiligen Schrift?
Jeremia
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Die
Umstand, dass die Weltgeschichte in einigen Punkten mit diesen Schreibern
nicht übereinstimmt, sollte uns nicht gleich zu dem Schluss verleiten,
dass ihre Urkunde unecht sei.
Wer
so schließen will, sollte auf Seiten dieser Schreiber irgendwelchen
Beweggrund, falsche Angaben zu machen, nachweisen und beweisen.
Was für
Beweggründe konnten sie antreiben? Konnten sie vernünftigerweise auf Glück,
Ruhm und Macht oder irgend einen irdischen Vorteil hoffen?
Solchen Gedanken widerspricht schon die Armut der Freunde Jesu und die
Unbeliebtheit ihres Helden bei der großen religiösen Partei in Judäa; während
die Tatsache, dass er als ein Übeltäter, als Friedensstörer starb und
dass er kein Ansehen erlangt hat, keine Hoffnung auf beneidenswerten Ruhm
oder irdischen Vorteilen für diejenigen anbot, welche versuchen sollten,
sich für seine Lehre wieder einzusetzen. Im Gegenteil, wenn das die
Absicht der Verkünder Jesu gewesen wäre, würden sie es nicht so
aufgegeben haben, sobald sie feststellten, dass es Unehre, Verfolgung, Gefängnis,
Entbehrung und sogar den Tod mit sich brachte?
Unser
Verstand lehrt uns sehr klar, dass Männer, die Heimat, Ruf, Ehre und
Leben opferten; die nicht für die gegenwärtige Zufriedenstellung lebten;
sondern deren ganzes Streben dahin ging, ihre Mitmenschen emporzuheben,
und welche die moralischen und sittlichen Grundsätze der höchsten Art
vorlebten; nicht nur schlechthin einen Beweggrund hatten und für einen
Zweck wirkten, sondern vielmehr, dass ihr Bewegrund ein reiner und ihr
Zweck ein höchst edler gewesen sein muss.
Unser
Verstand sagt uns rückhaltlos, dass Männer, die Heimat, Ruf, Ehre und
Leben opferten, die nicht nach zeitlichem Genuss trachteten, sondern deren
ganzes Streben dahin ging, ihre Mitmenschen emporzuheben, und Moralität
oder Sittlichkeit der höchsten Art einzuschärfen, nicht nur schlechthin
einen Beweggrund hatten und für einen Zweck wirkten, sondern vielmehr,
dass ihr Beweggrund ein reiner und ihr Zweck ein höchst edler gewesen
sein muss.
Unser
Verstand sagt ferner, dass das Zeugnis solcher, nur von reinen und guten
Beweggründen getriebener Männer zehnmal das Gewicht haben und der
Beachtung wert sein sollte, als das gewöhnlicher Schriftsteller. Diese Männer
waren durchaus keine Schwärmer; sie waren Männer von gesundem und vernünftigem
Geiste und gaben in jedem Falle einen Grund für ihren Glauben und ihre
Hoffnung und waren, ausharrend bis ans Ende, ihren vernünftigen Überzeugungen
treu.
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Die
Schreiber der Bibel waren dem Herrn gegenüber ehrlich und treu.
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Und
was wir hier bemerkt haben, ist in gleicher Weise auf die verschiedenen
Schreiber des Alten Testamentes anwendbar. Sie waren, das ist die
Hauptsache, für ihre Treue gegen den Herrn bekannte Männer; und die
biblische Geschichte berichtet und straft ihre Schwachheiten und
Fehlgriffe ebenso unparteiisch, wie sie ihre Tugenden und Treue empfiehlt.
Das
muss die in Erstaunen setzen, die sich vorreden, die Bibel sei eine
zurechtgemachte Geschichte zu dem Zweck entworfen, den Menschen vor einem
gewissen religiösen System eine heilige Scheu beizubringen. Es ist eine
Geradheit und Aufrichtigkeit, in und an der Bibel, die sie als die
Wahrheit ausweist.
Ein
Betrüger, der einen Mann als groß machen wollte, und besonders wenn er
begierig ist, dessen Schriften als von Gott inspiriert anzupreisen würde
den Charakter desselben ohne allen Zweifel tadellos und im höchsten Grade
edel dargelegt haben.
Und
der Umstand, dass dies Verfahren in der Bibel nicht angewandt wurde, ist
hinreichender Beweis, dass sie nicht auf betrügerische Weise
zurechtgemacht worden ist, um zu verführen.
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Betrachte
den Charakter ihrer Schreiben näher |
Wir
haben Ursache, eine Offenbarung über Gottes Plan und Willen und Plan zu
erwarten. Wir haben gefunden, dass die Bibel, die diese Offenbarung zu
sein behauptet, von Männern geschrieben worden ist, deren Beweggründe
anzufechten wir keinen Grund fanden, sondern denen wir im Gegenteil
unseren Beifall zollen müssen., Nun lasst uns den Charakter, die Merkmale
der als inspiriert erklärten Schriften prüfen und zusehen, ob ihre
Lehren dem Wesen entsprechen, das wir vernunftgemäß Gott zugeschrieben
haben, und ob ihr Inhalt gleicherweise den Stempel der Wahrhaftigkeit an
sich trägt. |
Die
Schreiber waren aus erster Hand vertraut mit den Tatsachen
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Historical
Records
Die
ersten fünf Bücher des Neuen Testaments und verschiedene des Alten
Testamentes sind Erzählungen oder Geschichten über Ereignisse, die zu
Lebzeiten der Schreiber geschehen sind, und die darum durch deren Charakter
verbürgt sind. Jedem Verständigen wird es einleuchten, dass es keiner
besonderen Offenbarung bedarf, um über Dinge, mit denen ganz genau bekannt
ist, einfach die Wahrheit zu sagen.
Wenn
aber Gott den Menschen eine Offenbarung zu geben vorhatte, ist dann nicht
der Umstand, dass diese Geschichten fortlaufender Ereignisse etwas mit der
Offenbarung zu tun haben, ein ausreichender Grund zu der Annahme, dass Gott
es auch so lenken und leiten würde, dass die ehrlichen Schreiber, die er für
dieses Werk erwählte, mit den nötigen Tatsachen in Berührung kämen?
Die
Glaubwürdigkeit dieser historischen Teile der Bibel beruht daher fast
vollständig auf dem Charakter und den Beweggründen ihrer Schreiber. Gute
Menschen werden keine Lügen sagen. Eine reine Quelle kann nicht bitteres
Wasser geben. Und das gesamte Zeugnis dieser Schriftstücke bringt jeden
Verdacht, als ob ihre Verfasser Böses sagen oder tun wollten, damit Gutes
daraus käme, zum Schweigen.
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Die
Zuverlässigkeit gewisser Bücher der Bibel, wie zum Beispiel die der Könige,
Chronika, Richter usw. wird in keiner Weise entkräftet, wenn wir sagen,
dass sie einfach wahrheitsgemäße und sorgfältig aufgezeichnete
Geschichten hervorragender Ereignisse und Persönlichkeiten ihrer Zeit
sind. Die hebräischen Schriften enthalten ja sowohl Geschichte als auch
das Gesetz und die Weissagungen, und ihre Geschichte und
Geschlechtsregister waren der Erwartung wegen, dass der verheißene
Messias in einer gewissen Linie von Abraham abstammen sollte, um so ausführlicher
in der Beschreibung der näheren Verhältnisse.
Das
erklärt zur Genüge, warum gewisse historische Tatsachen berichtet werden,
die im Lichte des 20. Jahrhunderts für unfein angesehen werden. Um z.B.
einen deutlichen Bericht über den Ursprung der moabitischen und
ammonitischen Nationen und ihre Verwandtschaft mit Abraham und den
Israeliten zu geben, erschien es dem Geschichtsschreiber aller
Wahrscheinlichkeit nach für geboten, eine volle Geschichte ihres
Ursprungs aufzuzeichnen (1. Mose 19:36-38).
In
ähnlicher Weise wird über Judas Kinder ein sehr ins einzelne gehender
Bericht gegeben. Von ihm kam der König David, durch welchen die
Abstammung von Maria, der Mutter Jesu (Luk. 3:31, 33, 34) sowohl als auch
die des Joseph, ihres Mannes (Matth. 1:2-16), auf Abraham zurückgeführt
wird.
Die
Notwendigkeit, den Stammbaum aufs genaueste festzustellen, war zweifellos
um so größer, als von diesem Stamm (1. Mose 49:10) sowohl der
herrschende König Israels als auch der verheißene Messias kommen sollte,
und daher die Ausführlichkeit, die in anderen Fällen nicht angewendet
wird (1. Mose 38).
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Wir finden
einen Grund für die Einzelheiten |
Es
mag ähnliche oder auch verschiedene Gründe für die Aufzeichnung anderer
historischer Tatsachen in der Bibel gegeben haben, deren Nützlichkeit wir
nach und nach erkennen mögen, die wohl ohne Nachteil hätte weglassen können,
wäre es keine Geschichte, sondern nur eine Abhandlung über Sittlichkeit
oder Moral; doch niemand kann mit Recht sagen, dass die Bibel irgendwie
Unreinheit gutheißt.
Man
tut gut, zu bedenken, dass dieselben Tatsachen in jeder Sprache mehr oder
weniger zart dargestellt werden können, und während die Übersetzer der
Bibel mit Recht zu gewissenhaft waren, irgend etwas von dem Bericht
auszulassen, sie doch zu einer Zeit lebten, die es in der Wahl
verfeinerter Ausdrücke nicht so genau nahm, wie die unsere; und das
gleiche mag auch von den früheren biblischen Zeiten und deren Gewohnheit,
sich auszudrücken, angenommen werden.
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Mose führt
Israel aus Ägypten heraus
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Die 5 Bücher Mose
und die darin verkündeten Gesetze
Die
ersten fünf Bücher der Bibel sind bekannt als die fünf Bücher Mose,
obgleich sie nirgends seinen Namen als ihren Verfasser nennen. Dass sie von
Mose oder unter seiner Aufsicht geschrieben wurden, ist eine wohlbegründete
Annahme, ebenfalls, dass der Bericht über seinen Tod und seinem Begräbnis
rechtmäßig von seinem Schreiber hinzugefügt wurde.
Das
Fehlen der ausdrücklichen Aussage, dass diese Bücher von Mose geschrieben
wurden, ist kein Beweis dagegen; denn, hätte sie ein anderer geschrieben,
um zu verführen und einen Betrug zu begehen, so würde er sicherlich
behauptet haben, dass sie von dem großen Leiter und Staatsmann von Israel
geschrieben wären, um seine Täuschung vollständig zu machen (5. Mose
31:9-27).
Über
eines sind wir gewiss, Mose hat das hebräische Volk aus Ägypten heraus geführt.
Er hat es als Nation unter den in diesen Büchern dargelegten Gesetzen
organisiert; und über dreitausend Jahre lang hat das hebräische Volk diese
Bücher einstimmig als eine durch Mose an sie verliehene Gabe angesehen und
so heilig gehalten, dass kein Jota noch Strichlein geändert werden durfte;
auf diese Weise ist die Reinheit des Textes garantiert.
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“Er
spannt den Norden aus über der Leere, hängt die Erde auf über Nichts.”
– Hiob 26:7 |
Diese
Schriften von Mose enthalten die einzig glaubwürdige Geschichte, die über
den sie durchlaufenden Zeitabschnitt vorhanden ist. Die chinesische
Geschichte versucht mit der Schöpfung zu beginnen, indem sie erzählt,
wie Gott in einem Kahn hinaus auf das Wasser fährt und in seiner Hand
einen Klumpen Erde hält, den er ins Wasser wirft.
Dieser Klumpen Erde, behaupten sie, wurde die Welt usw. Aber die ganze
Geschichte ist ohne jegliche Vernunft, so dass sogar Kinderverstand
dadurch nicht irregeführt könnte. Im Gegensatz hierzu geht der im ersten
Buche Mose gegebene Bericht von der vernünftigen Voraussetzung aus, dass
ein Gott, ein Schöpfer, eine intelligente Ursache bereits schon bestand.
Er handelt nicht von Gott, als ob er einen Anfang genommen, sondern von
seinem Werk -
„Am Anfang schuf
Gott Himmel und Erde.“
Dann,
ohne weitere Einzelheiten oder Beschreibungen über den Ursprung der Erde
zu geben, schreitet die Erzählung fort zu den sechs Tagen (Zeitabschnitten)
der Herstellung und Zubereitung für den Menschen. Dieser Bericht wird
durch Licht einer viertausendjährigen Wissenschaft im wesentlichen bestätigt.
Es
ist daher bei weitem vernünftiger, die Behauptung anzunehmen, dass sein
Verfasser, Mose, göttlich inspiriert war, als anzunehmen, dass das Verständnis
eines Mannes größer gewesen sei als das Verständnis und die Forschung
der Übrigen des Geschlechts in den drei seitdem verflossenen
Jahrtausenden zusammengenommen, unterstützt von modernen Hilfsmittel und
Millionen an Geld.
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Das
Gesetz Mose ist unvergleichbar. Heute gründen
wir unsere Gesetz auf das Gesetz Mose |
Das
Gesetz Mose
Beachte
zunächst die Zusammenstellung der Gesetze, die in diesen Schriften
niedergelegt sind. Sie haben jedenfalls nicht ihresgleichen, sowohl damals
als seitdem, bis in dies zwanzigste Jahrhundert hinein; und die Gesetze
dieses Jahrhunderts sind auf die gleichen Prinzipien gegründet, die im
mosaischen Gesetz niedergelegt sind, und sind in der Hauptsache von Männern
verfasst, die den göttlichen Ursprung des mosaischen Gesetzes anerkennen .
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Mose
lehrt das Volk Israel |
Die
zehn Gebote sind ein kurzer Inbegriff des ganzen Gesetzes. Sie gebieten
eine Art der Gottes Verehrung und eine Moral, die jedem aufmerksamen
Beobachter als bemerkenswert auffallen muss; und wenn sie, nie zuvor
bekannt, jetzt unter den Ruinen und Überbleibseln Griechenlands, Rom oder
Babylon gefunden würden, Nationen, die emporstiegen und wieder
herabsanken, lange nachdem diese Gesetze gegeben worden waren, man würde
sie für wunderbar, wenn nicht als übernatürlich halten.
Aber
lange Gewohnheit hat ihnen und ihren Forderungen gegenüber ziemliche
Gleichgültigkeit erzeugt, so dass ihre wahre Größe, außer von Wenigen,
nicht bemerkt wird. Es ist wahr, diese Gebote lehren nicht von Christus;
aber sie sind auch nicht den Christen, sondern den Hebräern gegeben
worden; und um Glauben an ein Lösegeld zu lehren, sondern um die Menschen
von ihrem sündigen Zustand, und dass sie eines Lösegeldes bedürfen, zu
überzeugen.
Und
der Hauptinhalt dieser Gebote wurde von dem erhabenen Gründer der
Christenheit herrlich in die Worte zusammengefasst: ,,Du sollst den Herrn,
deinen Gott, lieben aus deinem ganzen Herzen und aus deiner ganzen Seele
und aus deinem ganzen Verstand und aus deiner ganzen Kraft“, und „du
sollst deinen Nächsten lieben, wie dich selbst“. (Mark 12:30, 31)
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Die
Israeliten lebten unter der Regierung Gottes
Die
levitische Priesterschaft
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Die
Regierung, die von Mose eingeführt worden war, unterschied sich von allen
anderen, alten und modernen, dadurch, dass sie beanspruchte, die des Schöpfers
selbst zu sein, und dass das Volk ihm gegenüber verantwortlich war. Ihre
Gesetze und Einrichtungen, bürgerliche als auch religiöse, erhoben den
Anspruch, eine Anordnung Gottes zu sein, und waren, wie wir sogleich sehen
werden, in vollkommener Harmonie mit dem, was die Vernunft über Gottes
Wesen lehrt.
Die Stiftshütte inmitten des Lagers enthielt in ihrer ,,Allerheiligsten“
Abteilung eine Darstellung der Gegenwart Jehovas als Israels König, von
wo aus es übernatürliche Belehrung zur rechten Verwaltung seiner
nationalen Angelegenheiten empfing.
Eine
Priesterschaft wurde gegründet, dem die vollständige Besorgung der Stiftshütte
oblag, und durch diese Einrichtung allein war Zutritt zu Jehova und die
Gemeinschaft mit Jehova erlaubt.
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Die
Stiftshütte, in der Mitte des Lagers, hatte eine Kundgebung von Gottes
Gegenwart in seinem Allerheiligsten.
Die
Bundeslade im Allerheiligsten
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|
Die
Vorrechte der Priester waren begrenzt
Der
Priester im Allerheiligsten
|
Der
erste Gedanke den etliche in dieser Verbindung haben, möchte vielleicht
der sein:
„Ah;
da haben wir den Zweck von ihrer Organisation; dort, wie bei anderen Völkern,
beherrschen die Priester eigener Ehre und Vorteiles halber das Volk, indem
sie die Leichtgläubigkeit desselben benutzten und seine Furcht erregten.“
Doch
halt, Freund; lass uns nicht zu hastig zu solcher Annahme eilen. Wo eine
so gute Gelegenheit vorhanden ist, diesen Gegenstand an Tatsachen zu prüfen,
würde es nicht vernünftig sein, ohne die Tatsachen zu Schlüssen zu
eilen.
Der
unwiderlegliche Augenschein ist gegen solche Voraussetzungen: die Rechte
und Vorrechte der Priester waren begrenzt; ihnen war durchaus keine bürgerliche
Macht gegeben, und ihr Amt zu missbrauchen, um gegen die Rechte und das
Gewissen des Volkes Zwang auszuüben; dazu fehlte ihnen jegliche
Gelegenheit; und von dem selben Mose war diese Einrichtung gemacht worden,
der selbst ein Glied der priesterlichen Linie war.
|
Eine
theokratische Regierung wurde gegründet
Mose
Die Ältesten
von Israel
|
Die
Gewalt der Umstände, da er als Gottes Stellvertreter Israel aus der
Knechtschaft Ägyptens führte, hatte die Regierung in seiner Hand
zentralisiert und machte aus dem ,,sanftmütigen“ Mose einen an Macht
und Autorität unumschränkten Herrscher, obwohl er wegen seines sanftmütigen
Wesens in Wirklichkeit der geplagteste Diener seines Volkes war, dessen
ganze Lebenskraft von den beschwerlichen Mühsalen seiner Stellung
aufgezehrt wurde.
An
diesem Zeitpunkt war es, dass die bürgerliche Herrschaft eingerichtet
wurde, welche der Bedeutung nach einer Demokratie gleichkam.
Man
missverstehe uns nicht: So wie Ungläubige es ansehen würden, war Israels
Regierung eine demokratische, aber dem, was sie selber von sich aussagte,
war sie eine Gottes-Herrschaft oder Theokratie; denn die von Gott durch
Mose gegebenen Gesetze ließen keine Verbesserung zu; man durfte zu der
Gesetzeshandschrift weder dazu tun noch davon hinwegnehmen.
So
betrachtet, war Israels Regierung verschieden von irgendeiner früheren
oder späteren.
„Der Herr sprach
zu Mose: Sammle mir siebzig Männer unter den Ältesten in Israel, von
denen du weißt, dass sie Älteste im Volk und seine Amtleute sind, und
nimm sie vor die Stiftshütte, und stelle sie daselbst vor dich;
„So will ich
hernieder kommen und mit dir daselbst reden und von dem Geiste, der auf
dir ist, nehmen, und auf sie legen, dass sie mit dir die Last des Volkes
tragen, und du nicht allein trägst.“ (4. Mose 11:16, 17, 24-30)
Als Beispiel treuer und
ehrlicher Staatsverwaltung.) Bei der Wiederholung dieser Sache sprach Mose:
,,Da nahm ich die Häupter
eurer Stämme, weise und erfahrene (einflussreiche) Männer, und setzte
sie über euch zu Häuptern, über tausend, über hundert, über fünfzig,
über zehn, und Amtleute unter euren Stämmen.“
(5. Mose 1:15; 2. Mose
18:13-26)
|
Diese
Regierungsform war darauf bedacht, den Geist der wahren Freiheit zu
pflegen.
Wenn Mose ehrgeizig gewesen ware, hätte
er seine Macht missbraucht
Mose
salbte Aaron als Hohepriester
|
Aus
dem Vorhergehenden erhellt, dass dieser ausgezeichnete Gesetzgeber, weit
davon entfernt, seine eigene Macht verewigen oder vergrößern zu wollen -
indem er die Regierung des Volkes von seinen nächsten Anverwandten, vom
Priesterstamm hätte überwachen lassen, um deren religiöse Autorität zu
benutzen, die Rechte und Freiheiten des Volkes in Fesseln zu legen, - im
Gegenteil eine Regierungsform bei dem Volke einführte, die darauf
abzielte, den Geist der Freiheit zu pflegen.
Die
Geschichte anderer Nationen und Regenten liefert dazu keinen Vergleich. In
jedem Falle haben die Herrscher ihre eigene Erhöhung und vermehrte Macht
erstrebt. Sogar da, wo sie die Errichtung von Republiken mit geholfen
haben, hat man aus darauffolgenden Ereignissen erkannt, dass sie es mit
List taten, um die Gunst des Volkes und durch diese ihre eigene Macht
aufrecht zu erhalten.
Unter
gleichen Verhältnissen, wie die, in denen Mose sich befand, würde jeder
andere ehrgeizige Mensch, der in Schlauheit das Volk in einer Täuschung
zu erhalten versuchte, für größere Vereinigung der Macht in ihm selbst
und in seiner Familie gewirkt haben, besonders da dies durch die religiöse
Autorität, die diesem Stamme, schon eigen war, und durch den Glauben
dieses Volkes, von Gott von der Stiftshütte aus regiert zu werden, als
eine so leichte Aufgabe erschien ebenso wenig ist es annehmbar, dass ein
Mann, der fähig ist, solche Gesetze zu bilden und solch ein Volk zu
regieren, so schwach von Begriff gewesen sei, dass er nicht gesehen, wohin
sein Verfahren führen müsse.
So
vollständig war die Herrschaft dem Volke in die Hand gelegt, dass,
obgleich das Übereinkommen getroffen war, die schweren Fälle, die jene
Amtleute nicht entscheiden konnten, vor Moses zu bringen, es doch für
sich selbst entscheiden konnte, was vor Moses kommen sollte:
„Die Sache aber, die zu schwierig
für euch ist, sollt ihr vor mich bringen.“ (5. Mose 1:17)
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Das Volk
verlangte nach einem König
Samuel
salbt König Saul
|
So
sehen wir, Israel war eine Republik, deren Vorsteher in göttlichem
Auftrag handelten. Und zum Erstaunen derer, die, wenn auch unwissentlich,
behaupten, dass die Bibel Königsherrschaft über das Volk gut heiße und
einführte, statt ,,einer Regierung des Volkes durch das Volk“, sei es
bemerkt, dass diese republikanische Form weltlicher Regierung über 400
Jahre dauerte.
Und
dann wurde sie auf Verlangen „der Ältesten“ in die eines Königreiches
umgewandelt, ohne des Herrn Zustimmung, der zu Samuel, welcher damals als
eine Art Präsident handelte sagte:
,,Gehorche
der Stimme des Volkes in allem, das sie dir gesagt haben, denn sie haben
nicht dich, sondern mich verworfen, dass ich nicht König über sie sein
soll.“
Auf
Gottes Anweisung hin beschrieb Samuel dem Volke, wie ihre Rechte
und Freiheiten missachtet und sie selbst durch solchen Wechsel zu Knechten
werden würden. Jedoch, sie waren von der volkstümlichen Meinung, die überall
um sie herum bei den anderen Völkern vorhanden war, betört worden (1.
Sam. 8:6-22).
Wem
drängt sich nicht bei der Erwägung dieses Berichtes über ihren Wunsch
nach einem König der Gedanke auf, dass sich Mose ohne Schwierigkeit zum
Haupte eines großen Reiches hätte einsetzen können?
|
Die Richter – “Den Kleinen wie
den Großen sollt ihre hören . . .“
5. Mose 1:17
Die
Brustplatte des Hohepriester, welche das Urim und Thummin enthielt
Der
Hohepriester
|
Während
Israel als Ganzes eine Nation bildete, so wurde doch seit Jakobs Tod die
Einteilung in Stämme stets beachtet. Jede Familie, jeder Stamm, wählte
oder erkannte durch gemeinsame Zustimmung gewisse Glieder als ihre
Vertreter oder Häupter an. Dieser Gebrauch erhielt sich sogar während
der langen Zeit ihrer Knechtschaft in Ägypten.
Diese
wurden Häupter oder Älteste genannt, und sie waren es, denen Mose die
Ehre und Macht der Zivilherrschaft übertrug; hätte er hingegen in sich
und seiner eigenen Familie die Macht vereinigen wollen, so wären diese Männer
die letzten gewesen, die er mit Macht und Amt geehrt hätte.
Die
Vorschriften, die diesen zu bürgerlichen Verwaltung Ernannten von Gott
gegeben wurden, sind ein Beispiel von Einfachheit und Reinheit. Mose erklärte
dem Volk in Gegenwart der Richter:
, ,,Ich
gebot euren Richtern zu derselben Zeit und sprach: Höret die Streitsachen
zwischen euren Brüdern und richtet in Gerechtigkeit zwischen einem Manne
und seinem Bruder und dem Fremdling bei ihm.
,, Ihr
sollt nicht die Person ansehen im Gericht; den Kleinen wie den Großen
sollt ihr hören; ihr sollt euch vor niemand fürchten, denn das Gericht
ist Gottes. Die Sache aber, die zu schwierig für euch ist, sollt ihr vor
mich bringen, dass ich sie höre.“
(5. Mose 1:16, 17)
Solche
schwierigen Fälle wurden nach dem Tod von Mose durch den Hohenpriester
direkt zum Herrn gebracht; die Antwort bestand im Ja oder Nein durch das „Urim“
und „Thummin“.
Was
sollen wir angesichts dieser Tatsachen über die Anschauung sagen, die
glauben machen will, dass diese Bücher von betrügerischen Priestern
geschrieben worden, um sich Einfluss und Macht über das Volk zu sichern?
Würden solche Menschen zu solchem Zwecke Schriften unterzeichnen, die
Geradezu den Zwecken hinderlich wären, die sie fördern sollten, Schriften,
die aufs überzeugendste beweisen, dass der große Führer von Israel, und
dazu einer seines eigenen Stammes, auf Gottes Geheiß hin die Priesterschaft
von der bürgerlichen Verwaltung ausschloss, indem er sie in die Hand des
Volkes legte?
Würde irgend jemand solch eine Schlussfolgerung vernünftig nennen?
|
“Jubeljahr”
– der wirtschaftliche Gleichmacher
Das Ertönen
der Jubeljahr-Posaunen
|
Es
ist ferner auch der Beachtung wert, dass die Gesetze der
fortgeschrittensten Zivilisation in diesem zwanzigsten Jahrhundert nicht
sorgfältigere Vorkehrungen treffen, dass Reich und Arm an
Verantwortlichkeit vor dem weltlichen Gesetz auf gleicher Stufe stehen
sollen.
Das Gesetz Mose machte darin durchaus keinen Unterschied. Das Gesetz schützte
das Volk auch vor der Gefahr, dass einige sehr arm und andere unermesslich
reich und mächtig wurden. Kein anderes nationales Gesetz ist jemals
gegeben worden, das diesen Punkt so sorgfältig überwacht.
Das Gesetz Mose bestimmte auf jedes fünfzigste Jahr eine
Wiederherstellung - ein Hall - oder Jubeljahr. Indem dieses Gesetz die
absolute Veräußerung des Eigentums verhinderte, beugte es der Anhäufung
desselben in den Händen einiger Weniger vor
(3. Mose 25:9,13-23,
27-30).
Sie wurden in der Tat gelehrt, sich als Brüder anzusehen und demgemäss
zu handeln; einander ohne Vergütung zu helfen und keinen Wucher von
einander zu nehmen. - 2. Mose 22:25; 3. Mose 25:36, 37;
4. Mose.
26:52-56
|
Alle
Gesetze wurden laut vorgelesen
Gottes Regierung beschützte Israel
vor einer Diktatur. |
Alle
Gesetze wurden veröffentlicht. Dadurch wurden arglistige Menschen
abgehalten, mit den Rechten des Volkes erfolgreich ihr Spiel zu treiben.
Die
Gesetze waren in solcher Weise öffentlich dargestellt, dass, wer wollte,
sie abschreiben konnte; und damit die Ärmsten und Unwissendsten nicht in
Unkenntnis über dieselben bleiben mussten, wurde es den Priestern zur
Pflicht gemacht, sie dem Volk an seinen großen siebenjährigen Festen
vorzulesen
(5. Mose 31:10-13).
Ist
es vernünftig, zu denken, dass solche Gesetze und Anordnungen von
schlechten Menschen ausgedacht wurden, oder von Menschen, die das Volk um
seine Freiheiten und sein Wohl zu betrügen versuchten? Ist solch eine
Annahme nicht vollständig grundlos?
In
der Rücksichtnahme auf die Rechte und Interessen Fremder, ja der Feinde,
war das mosaische Gesetz zweiunddreißig Jahrhunderte seiner Zeit voraus,
wenn die zivilisiertesten und verfeinertsten Gesetze von heute ihm überhaupt
an Gerechtigkeit und Wohlwollen gleichkommen. Lasst uns diesen Punkt kurz
untersuchen. Wir lesen:
|
Die
Gesetze bewiesen Liebe gegenüber dem Fremden
Ruth
und Boas
|
„Einerlei
Recht sollt ihr haben: wie der Fremdling, so soll der Eingeborene sein;
denn ich bin Jehova, euer Gott.“ (2. Mose 12:49; 3. Mose 24:22).
„Und
wenn ein Fremdling bei dir weilt in eurem Lande, so sollt ihr ihn nicht
bedrücken. Wie ein Eingeborener unter euch soll euch der Fremdling sein,
der bei euch weilt, und du sollst ihn lieben wie dich selbst; denn
Fremdlinge seid ihr gewesen in Ägypten.“ (3. Mose 19:33, 34)
|
Tiere
wurden nicht vergessen, sondern durch vorsorgliche Gesetze beschützt.
Es wurden keine ungleichen Tiere eingespannt. |
„Wenn
du den Ochsen deines Feindes oder seinen Esel umherirrend antriffst,
sollst du ihn demselben jedenfalls zurückbringen. Wenn du den Esel deines
Hassers unter seiner Last liegen siehst, so hüte dich, ihn derselben zu
überlassen; du sollst ihn jedenfalls mit ihr losmachen.“ ( 2. Mose
23:4, 5)
Selbst
die stummen Tiere waren nicht vergessen. Sowohl Grausamkeit gegen sie als
auch gegen menschliche Wesen war streng verboten.
Einem Ochsen sollte nicht mit einem Maulkorb verbunden werden, während er
das Getreide drosch, aus dem guten Grund, dass ein Arbeiter seines Lohnes
wert ist. Sogar Ochse und Esel durften nicht zusammen pflügen, weil sie so
ungleich an Kraft und Schritt sind; es würde grausam sein. Ihre Ruhezeit
war auch vorgesehen. ( 5. Mose 25:4; 22:10; 2. Mose 23:12)
|
Der Zehnte
war freiwillig.
Das Scherflein der Witwe
|
Die
Priesterschaft war
keine bevorzugte Klasse
Es
mag von einigen behauptet werden, die Priesterschaft eine selbstsüchtige
Einrichtung sei, weil der Stamm der Leviten durch den jährlichen Zehnten
oder den zehnten Teil des persönlichen Verdienstes ihrer Brüder aus den
anderen Stämmen unterhalten wurde.
So
hingestellt, ist es eine bei Zweiflern ziemlich allgemein beliebte
unrichtige Darstellung der Sache. Möglicherweise missbrauchen sie
unwissentlich zugunsten ihrer Anschauung einen der schlagendsten Beweise für
Gottes Urheberschaft der Organisation dieses Systems, und somit dafür, dass
es nicht das Werk einer selbstsüchtigen und Pläne schmiedenden
Priesterschaft war.
Es
wird allerdings nicht selten von einer modernen Priesterschaft falsch
dargestellt, wobei sie jenes als vorgängiges Beispiel, oder als eine Bestätigung
im voraus gebraucht, ohne das Sachverständnis, auf das es sich gründet,
noch die Art der Bezahlung, zu erwähnen.
|
Die
Priester hatten kein Erbteil im Land.
Der
Hohepriester
|
Es
war in der Tat auf die genaueste Gleichheit aufgebaut. Als Israel in den
Besitz des Landes Kanaan kam, hatten die Leviten sicherlich dasselbe Recht
auf einen Anteil des Landes wie die anderen Stämme; doch auf Gottes ausdrücklichen
Befehl erhielten sie keinen.
Nur
gewisse Städte oder Dörfer, die unter den anderen Stämmen, denen sie in
religiöser Beziehung dienen sollten, verstreut lagen, wurden ihnen als
Wohnsitze zugeteilt. Neunmal vor der Verteilung des Landes wurde dieses
Verbot gegeben. Anstatt des Landes musste ihnen von Rechts wegen
irgendeine genügende Entschädigung zugesichert werden, und der Zehnte
war diese genügende und gerechte Entschädigung.
Doch
das ist nicht alles. Obgleich der Zehnte, wie wir gesehen haben, eine
gerechte Schuld war, so wurde er doch nicht wie eine Steuer eingetrieben,
sondern wurde als freiwilliger Beitrag bezahlt. Keine Drohung zwang sie,
die Beiträge zu leisten.
Es
hing ganz von der Gewissenhaftigkeit ihrer Brüder in den anderen Stämmen
ab. Die einzigen Ermahnungen an das Volk über diese Sachen waren:
„Hüte
dich, dass du den Leviten nicht verlassest, alle deine Tage in deinem
Lande. Und den Leviten, der in deinen Toren ist, den sollst du nicht
verlassen; denn er hat kein Teil noch Erbe mit dir.“ (5. Mose 12:19;
14:27)
|
|
Ist
es vernünftig, fragen wir, anzunehmen, dass diese Anordnung der Dinge von
selbstsüchtigen und ehrgeizigen Priestern aufgestellt worden sei? - eine
Anordnung, sich selbst zu enterben und sich von der Unterstützung ihrer
Brüder abhängig zu machen? Muss nicht unser Verstand das Gegenteil sagen? |
Es
wurde keine Vorkehrung für das Verehren der Priester gemacht.
Schutz für
Witwen und Waisen
Schutz für
die Lohnforderung . . .
Ehre für
die Ältesten
“Vor grauem Haar sollst du
aufstehen und die Person eines Greises ehren, und du sollst dich fürchten
vor deinem Gott: Ich bin der Herr.”
3. Mose 19:32 |
Übereinstimmung
damit und gleich unerklärlich aus irgendeinem anderen Grunde, außer dem,
dass Gott der Urheber solcher Gesetze ist, steht die Tatsache, dass keine
besondere Vorkehrung für die Ehre der Priesterschaft getroffen worden ist.
In nichts anderem würden Unterdrücker so sorgfältiger auf ihrer Hut
gewesen sein, als für Ehrfurcht und Respekt vor ihnen und für strengste
Straf- und Fluchandrohungen über die sie Missachtenden zu sorgen.
Aber nichts dergleichen geschah; keine besondere Ehre, noch Verehrung,
noch irgendwelche Vorrechte gegen Vergewaltigung oder Beleidigung wurde
vorgesehen. Das allgemeine Gesetz, das keinen Klassenunterschied machte
und kein Ansehen der Person kannte, war der einzige Schutz.
Das ist um so auffallender, weil die Behandlung der Knechte, Fremden und
Alten zum Gegenstand besonderer Gesetzgebung gemacht wurde. Zum Beispiel:
„Du
sollst die Fremdlinge nicht bedrängen, noch unterdrücken, noch Witwen
und Waisen beleidigen; denn wenn sie zu mir (Gott) schreien, so werde
ich ihr Schreien hören; und mein Zorn wird ergrimmen, dass ich euch mit
dem Schwert töte, und eure Weiber Witwen, und eure Kinder Waisen werden.“
(2. Mose 22:21-24; 23:9; 3. Mose 19:33, 34).
„Du
sollst nicht bedrücken den bedürftigen und armen Mietling (Lohnarbeiter);
er sei von deinen Brüdern oder von deinen Fremdlingen, welche in deinem
Lande, in deinen Toren sind. An seinem Tage sollst du ihm seinen Lohn
geben, nicht soll darüber die Sonne untergehen; denn er ist dürftig,
und sehnet sich darnach; dass er nicht über dich zu Jehova schreie, und
eine Sünde an dir sei.“
( 5. Mose 24:14, 15; 3. Mose 19:13, 14; 2.
Mose 21:26,27)
„Vor
einem grauen Haupte sollst du aufstehen und die Alten ehren.“
(3. Mose
19:32)
Alles
das, dennoch nichts Besonderes für die Priester oder Leviten oder über
ihren Zehnten.
|
naturwissenschaftliche
Hygiene
|
Die
gesundheitlichen Anordnungen des Gesetzes, so notwendig für ein armes,
lang unterdrücktes Volk, sowie die Gebote in betreff reiner und unreiner
Tiere, welche gegessen werden durften und welche nicht, sind bemerkenswert
und würden neben anderen Merkmalen, wenn der Raum deren Untersuchung
gestattete, von Interesse sein, da sie zeigen, dass jenes Gesetz den jüngsten
Ergebnissen der medizinischen Wissenschaft über diesen Gegenstand, kühn
an die Seite gestellt werden kann, wenn nicht ihnen voraus ist.
Das
Gesetz Mose hat auch einen vorbildlichen Charakter, dessen Betrachtung wir
auf später aufsparen müssen. Wir hoffen aber, dass schon unser flüchtiger
Überblick den überwältigenden Beweis geliefert hat, dass dieses Gesetz,
welches recht eigentlich das Gerüst des ganzen Systems geoffenbarter
Religion bildet, das von der übrigen Bibel ausgefüllt wird, wahrhaftig
ein Wunder ist; besonders wenn sein Datum in Betracht gezogen wird.
|
Dies
alles ist der Beweis für einen weisen, gerechten und liebreichen Gott.
|
Es
trägt im Lichte der Vernunft, das müssen alle zugeben, kein Anzeichen,
das Werk gottloser, betrügerischer Menschen zu sein, sondern es
entspricht genau dem, was die Natur über Gottes Wesen lehrt. Es zeigt
seine Weisheit, Gerechtigkeit und Liebe. Und ferner: der augenscheinlich
fromme und edle Gesetzgeber, Mose, leugnet, dass die Gesetze sein sei, und
schreibt es Gott zu (2. Mose 24:12; 5. Mose 9:9-11; 2. Mose 26:30; 3. Mose
1:1). Angesichts
seines Charakters im allgemeinen, und angesichts der Tatsache, dass er
selbst seinem Volke geboten, kein falsches Zeugnis zureden, sondern
Heuchelei und Lügen zu meiden, ist es da vernünftig anzunehmen, dass
solch ein Mann selbst falsch Zeugnis geredet und seine eigenen Gedanken
und Gesetze als Gottesgedanken und Gesetze herausgestrichen habe?
Man
sollte auch in Erinnerung behalten, dass wir gegenwärtig Abschriften der
Bibel zur Untersuchung vor uns haben, und deshalb die Echtheit und Unverfälschtheit,
die man ihr so deutlich anmerkt, eben sowohl von den Abschriften gilt, die
von Moses Nachfolgern bewerkstelligt wurden. Denn, wenn auch böse Menschen,
die ihr eigenes und nicht des Volkes Wohl suchten, unter diesen Nachfolgern
waren, so ist doch erwiesen, dass sie mit den Heiligen Schriften keine
Freiheiten erlaubten, sondern dass diese rein sind auf den heutigen Tag.
|
„Nehmet,
Brüder, zum Vorbild des Leidens und der Geduld die Propheten, die im
Namen des Herrn geredet haben.“ Jakobus
5:10
Elia
tadelt König Ahab |
Die Propheten der Bibel
Werfen
wir einen Blick auf die Verhältnisse und Umstände der Propheten der Bibel
und deren Zeugnisse. Ein bemerkenswerter Umstand ist der, dass die Propheten
mit wenigen Ausnahmen nicht aus der Reihe der Priester waren, und dass ihre
Prophezeiungen zu ihrer Zeit der entarteten und zeitdienerischen
Priesterschaft sowohl, als auch dem zum Götzendienst geneigten Volke
allgemein anstößig waren.
Der Inhalt ihrer Botschaft von Gott an das Vo1k war in der Regel ein
Vorwerfen ihrer Sünden, und Drohungen kommender Strafe; verknüpft damit
finden wir gelegentlich Verheißungen zukünftiger Segnungen für sie,
nachdem sie von der Sünde gereinigt und zum Herrn zurückgekehrt sein würden.
Ihre Erfahrungen waren meist weit davon entfernt, beneidenswert zu sein, sie
wurden alle geschmäht, viele von ihnen eingekerkert und einen gewaltsamen
Tod überliefert (1. Kön. 18:4, 10, 17, 18; 19:10; Jer. 38:6; Hebr.
11:32-38).
In einigen Fällen wurde ihr wahrer Charakter als Gottes Propheten erst
Jahre nach ihrem Tode erkannt.
|
Die
Propheten
|
Wir
sprechen aber in dieser Weise von den prophetischen Schriftstellern, deren
Aussagen den Anspruch erheben, direkte Eingebungen von Jehova zu sein. Man
tut wohl, hierbei im Auge zu behalten, dass beim Geben des Gesetzes an
Israel keine priesterliche Vermittlung stattfand; es wurde dem Volke von
Gott durch die Hand Mose gegeben (2. Mose 19:17-25; 5. Mose 5:1-5).
Und noch mehr: Jedem war es zur Pflicht gemacht, wenn er eine Übertretung
des Gesetzes bemerkte, den Sünder zu warnen (3. Mose 19:17).
So hatten alle das Recht, zu lehren und zu warnen; aber, wie es zu unserer
Zeit der Fall ist, so war es auch damals, während die Mehrzahl von Geschäftssorgen
in Anspruch genommen und gleichgültig und ungläubig war, erfüllten verhältnismäßig
die wenigsten dies Erfordernis, die Sünde zu strafen und zur Ehrfurcht
vor Gott zu ermahnen; und diese Prediger werden sowohl im Alten wie im
Neuen Testament als ,,Propheten“ bezeichnet.
Der Ausdruck Prophet, wie er im allgemeinen gebraucht wird, bezeichnet
einen öffentlichen Ausleger; und so wurden auch die öffentlichen Lehrer
des Götzendienstes genannt; z.B. „die Propheten Baals“ usw. (1. Kor.
14:1-6 - wo weissagen für das Grundwort prophezeien gebraucht wird - 2.
Petr. 2:1; Matth. 7:15; 14:5; Neh. 6:7; 1. Kön. 18:40; Titus 1:12).
|
Die
Israeliten zur
Buße ermahnend |
Deborah
tadelt und warnt
|
Daniel
in der Löwengrube |
“Die
Weissagung wurde niemals durch den Willen des Menschen hervorgebracht,
sondern heilige Männer Gottes redeten, getrieben vom Heiligen Geist.“
2. Petrus 1:21 |
Prophezeien
im gewöhnlichen Sinn von Lehren wurde später nach allgemeiner Anschauung
einem gewissen Stand eigen und artete in Pharisäismus aus. Die Pharisäer
lehrten anstatt der Gebote Gottes die Überlieferungen der Ältesten, sie
widerstanden dadurch der Wahrheit und wurden falsche Propheten oder
falsche Lehrer (Matth. 15:2-9).
Außer
jener großen Schar, Propheten genannt, wählte Gott von Zeit zu Zeit
etliche, die er besonders mit der Überbringung von Botschaften
beauftragte, welche sich manchmal auf nahe bevorstehende Dinge, und ein
anderes Mal auf in ferner Zukunft liegender Ereignisse bezogen. Es sind
die Schriften dieser Art Propheten, die da sprachen und schrieben, wie sie
vom Heiligen Geiste getrieben wurden, denen wir jetzt unsere
Aufmerksamkeit widmen. Man nennt sie eigentlich mit Recht.
|
Propheten
Gottes
|
Göttlich beauftragte
Propheten oder Seher
Wenn
man bedenkt, dass diese Propheten hauptsächlich Laien waren, die keinen
Unterhalt von dem Zehnten des Priesterstammes bezogen, und die Tatsache dazu
nimmt, dass sie häufig die Strafprediger von Königen und Richtern, sowie
auch von Priestern waren (obwohl sie nicht das Amt, sondern die persönlichen
Sünden derer, die es inne hatten, angriffen), so wird es klar, dass man
vernünftigerweise nicht behaupten kann, die Propheten hätten mit den
Priestern oder sonst jemand im Bunde gestanden, um im Namen Gottes Lügen zu
erfinden. Solchen Verdacht gegenüber muss ruhige Überlegung im Licht der
Tatsachen widersprechen.
Da
wir also keinen Grund finden, die Beweggründe der verschiedenen Verfasser
der Bibel in Frage zu stellen, sondern anerkennen müssen, dass der Geist
ihrer verschiedenen Teile Rechtschaffenheit und Wahrheit ist, so lasst uns
nun zu der Frage fortfahren, ob nicht ein im Zusammenhang oder ein
Einigkeitsband zwischen den Urkunden Mose, denen der Propheten und denen der
neutestamentlichen Schreiber vorhanden ist.
|
Die
Verbindung zwischen dem Alten und dem Neuen Testament |
Wenn
wir einen gemeinsamen Gedankengang durch das Gesetz, die Propheten und die
neutestamentlichen Schriften hindurch verwebt finden sollten, so wäre das
im Verein mit dem erprobten Charakter der Schreiber ein guter Grund, ihre
Behauptung, dass sie göttlich inspiriert sind, gelten zu lassen,
besonders wenn das allen gemeinsame Thema ein erhabenes und edles ist und
gut mit dem übereinstimmt, was die Vernunft über Wesen und Eigenschaften
Gottes lehrt. |
Die
Bibel hat einen Plan, einen Geist, einen Zweck und eine Absicht
Die
Wycliff Bibel
Die Bibel enthält mehr als Moral,
Anleitungen und Worte des Trostes.
Die Bibel
wurde durch viele Federn zu verschiedenen Zeiten unter verschiedenen Umständen
geschrieben. |
Die
Bibel ist harmonisch
Gerade
das ist es, was wir finden: Ein Plan, ein Geist, ein Ziel ein Zweck
durchzieht das ganze Buch. Seine ersten Seiten berichten die Erschaffung und
den Fall des Menschen; seine letzten Seiten erzählen von des Menschen
Wiederaufrichtung von diesem Fall; und die dazwischen liegenden Seiten
zeigen die aufeinanderfolgenden Schritte des Planes Gottes zur Hinausführung
dieses Ratschlusses. Die Harmonie und zugleich der Kontrast oder Unterschied
der ersten drei und der letzten drei Kapitel der Bibel ist beeindruckend.
Die
Ersten beschreiben die ursprüngliche Schöpfung, da Sünde und ihr Fluch
noch nicht da war, und zeigen, wie Satan und das Böse in der Welt sich
Eingang verschaffte, um zu verführen und zu verderben; die letzteren zeigen
die Werke die Werke des Teufels zerstört, das Verlorene wiederhergestellt,
das Böse ausgetilgt und Satan vernichtet; jene zeigen die Herrschaft, die
durch Adam verloren ging, diese durch Christum wiedergebracht und für immer
hergestellt, und dass Gottes Willen auf Erden geschieht wie im Himmel; jene
zeigen die Sünde als unmittelbare Ursache des Verderben, der Schmach und
des Todes, diese zeigen, dass Herrlichkeit, Ehre und Leben der Lohn der
Gerechtigkeit ist.
Obwohl
von vielen Federn zu verschiedenen Zeiten und unter mannigfaltigen Verhältnissen
geschrieben, ist die Bibel keine bloße Zusammenstellung moralischer
Vorschriften, weiser Grundsätze und trostreicher Worte; sie ist mehr: sie
ist eine vernunftgemäße, und harmonische und durchweg übereinstimmende
Darstellung der Ursache des gegenwärtigen Bösen in der Welt, sowie des
einzigen Heilmittels und von demselben und des schließlichen Ergebnisses,
wie es die göttliche Weisheit vorausgesehen hat.
Ihr
war das Ende seines Planes vor dem Anfang desselben bewusst, und sie
zeichnete ebenso genau den Fußpfad seines Volkes, wie sie dasselbe durch
die teuren und allergrößten Verheißungen, die in fest bestimmter Zeit
verwirklicht werden sollen, stärkt und aufrecht erhält.
|
Es gibt
das Thema der Erlösung . . .
„...durch seine Striemen wurden
wir geheilt.“
Jesaja 53:5
vor
Pilatus
Jesus
Auferstehung
|
Die
Lehre des ersten Buches Mose, dass die Menschheit im Zustand ursprünglicher
Vollkommenheit in einem Repräsentanten geprüft wurde, der dann nicht
bestand, und dass die gegenwärtige Unvollkommenheit, Krankheit und der
Tod die Folgen ist, dass aber Gott ihn nicht verlassen hat sondern ihn
schließlich durch einen Erlöser, geboren von einem Weibe (1. Mose 3:15),
befreien würde, wird durchgehend ausgeführt und bis zum Schluss
festgehalten.
Die
Notwendigkeit des Todes eines Erlöser, als Opfer für die Sünden, und
seiner Gerechtigkeit, als Bedeckung unserer Sünden wird in den Röcken
von Fellen für Adam und Eva, in der Annahme des Opfers Abel, im Opfer
Isaaks, im Tod der verschiedenen Opfer, durch welche die Patriarchen
Zutritt zu Gott hatten, und in den unter dem Gesetz eingeführten und
durch das jüdische Zeitalter hindurch fortgesetzten Opfern angedeutet.
Obgleich den Propheten über die Bedeutung einiger ihrer Aussprüche nur
geringes Verständnis zugeschrieben wird (1. Petr. 1:12), so redeten sie
dennoch klar und deutlich vom Legen der Sünden auf eine Person statt auf
ein stummes Tier, und in prophetischen Visionen sehen sie Ihn, der die
Menschheit erlösen und befreien sollte, „wie ein Lamm zur Schlachtbank
geführt“, und dass „die Strafe liegt auf ihm, auf dass wir Frieden
hatten“, denn „durch seine Wunden sind wir geheilt“.
Sie
zeichneten ihn als den „Allerverachtesten und Unwertesten, voller
Schmerzen Krankheit“, und erklärten, „der Herr warf unser aller Sünden
auf ihn“ (Jes. 53:3-6); sie sagten, wo dieser Erlöser geboren werden würde
(Micha 5:1) und wann er sterben sollte, und versichern uns dabei, dass es
„nicht für ihn selbst“ (Dan. 9:26, hebräisch, statt Luthers: nichts
mehr sein) geschehen würde.
In
Bezug auf ihn erwähnen sie verschiedene Besonderheiten
-- dass er ,,gerecht“
und frei von „Betrug“ und ,,Unrecht“ und irgendwelcher
Todesursache sein würde (Jes. 53:8, 9, 11),
--dass er für dreißig
Silberlinge verraten (Sach. 11:12)
--und in seinem Tod
,,den Übeltätern gleichgerechnet“ werden würde (Jes. 53:12);
--dass ihm kein Bein
zerbrochen werden würde (Psalm 34:21; Joh. 19:36),
--und dass, obwohl er
sterben und begraben werden würde, sein Fleisch doch nicht die
Verwesung sehen, noch er selbst im Grabe verbleiben würde (Psalm 16:10;
Apg. 2:31).
|
Der
Loskaufpreis |
Die
neutestamentlichen Schreiber berichten klar und überzeugend, und doch in
einfältiger Weise, die Erfüllung all dieser Vorhersagungen in Jesus von
Nazareth und zeigen durch logische Folgerungen, dass solch ein Lösegeld,
wie er es gab, notwendig war, ehe eine Sühnung für die Sünden der
ganzen Welt stattfinden konnte (1. Joh. 2:2), wie es in dem Gesetz und den
Propheten schon vorhergesagt war (Jes. 1:18).
Sie
verfolgen den ganzen Plan in der folgerichtigen und verstandesgemäßen
Weise; sie berufen sich dabei weder auf die Vorurteile, noch auf die
Leidenschaften ihrer Hörer, sondern allein auf ihren erleuchteten
Verstand und liefern einige der auffallend genauesten und schärfsten Erörterungen,
die irgendwo über irgend einen Gegenstand zu finden sind. (Röm. 5:17-19
und weiter bis zum 12. Kapitel)
|
Die
Segnung für alle...
|
Mose
wies im Gesetz nicht nur auf ein Opfer hin, sondern auch auf ein Auslöschen
der Sünden und auf ein Segnen des Volkes unter diesem großen Erlöser,
von dessen Macht und Autorität er verkündet, dass sie die seine in hohem
Grade übersteigen solle, obwohl sie wie die seine sein soll. (5. Mose
18:15, 19) Der verheißene Erlöser soll nicht nur Israel, sondern durch
Israel ,,alle Geschlechter der Erde“ segnen. (1. Mose 12:3; 18:18;
22:18; 26:4)
Und
trotz aller entgegenstehenden Vorurteile des jüdischen Volkes fahren die
Propheten in demselben Tone fort und verkünden, dass der Messias ,,auch
zum Licht der Heiden“ sein soll (Jes. 49:6; Luk. 2:32), dass die
Heiden „von der Welt Ende“ zu ihm kommen werden (Jer. 16:19),
dass sein Name „soll herrlich werden unter den Heiden“ (Mal.
1:11); dass die „Herrlichkeit des Herrn soll geoffenbart werden, und
alles Fleisch miteinander wird (sie) sehen, denn der Mund des Herrn hat (es)
geredet“. (Jes. 40:5; Jes. 42:1-7)
|
Das
Herauswählen einer
„kleinen Herde“
|
Die
Schreiber des Neuen Testaments
waren besonders erleuchtet
Die
Schreiber des Neuen Testamentes behaupteten, eine göttliche Salbung zu
haben, die sie befähigte, die Erfüllung der Prophezeiungen hinsichtlich
des Opfers Christi zu erkennen. Obwohl sie vormals, wie die Juden, das
Vorurteil hegten, dass alle Segnungen auf ihr eigenes Volk beschränkt seien
(Apg. 11:1-18), so vermochten sie doch nunmehr zu sehen, dass, während ihr
Volk gesegnet werden würde, mit ihnen und durch sie auch alle Geschlechter
der Erde gesegnet werden sollten.
Sie erkannten ferner, dass vor der Segnung Israels und der Welt eine Auswahl
einer ,,kleinen Herde" aus Juden sowohl wie Heiden Nationen vorgenommen
werden würde, welche kleine Herde, nachdem sie erprobt und als würdig
erfunden worden, zu Miterben der Herrlichkeit und Ehre des großen Erlösers
und zu Teilhabern mit ihm an der Ehre, Israel und alle Völker zu segnen,
gemacht werden soll (Röm. 8:17).
|
|
Diese
Schreiber bezeugen und zeigen die Übereinstimmung dieser Anschauung mit
dem, was im Gesetz und in den Propheten geschrieben steht, und die Großartigkeit
und Breite des Planes, den sie darlegen, übertrifft weit die erhabenste
Vorstellung, die man sich etwa davon machen möchte, was derselbe zu sein
angibt:
„Große
Freude, die allem Volke widerfahren soll.“
|
Die
Bibel erzählt vom Messias und seinem Königreich
und wie der Tod und die Schmerzen
weggewischt werden |
Der
Gedanke, dass der Messias nicht nur Israels, sondern der ganzen Welt
Herrscher sei, ist anhebend in den Büchern Mose, das Thema aller
Propheten. Der Gedanke an das Königreich war auch in den Unterweisungen
der Apostel im Vordergrund; und Jesus lehrte, uns beten: ,,Dein Königreich
komme“, und verhieß denen einen Anteil darin, die zuerst für die
Wahrheit leiden und sich so desselben würdig erweisen würden.
Diese
Hoffnung auf das kommende herrliche Reich verlieh allen Gläubigen den Mut,
Verfolgung zu ertragen, und Schmach, Entbehrung und Verlust, sogar den Tod
zu erleiden. Und in der großartigen allegorischen (d.i. in Sinnbildern
und Gleichnissen gefassten) Prophezeiung, mit der das Neue Testament
abschließt, werden das würdige ,,Lamm, das geschlachtet ist“ (Offb.
5:12), die würdigen „Überwinder“, die er zu Königen und
Priestern in seinem Königreich machen wird, und die Prüfungen, die sie
bestehen, und die Hindernisse, die sie überwinden, um würdig zu werden,
das Königreich zu teilen, treulich abgebildet.
Dann
folgen sinnbildliche Darstellungen über die Segnungen, die der gläubigen Welt
unter jenen tausendjährigen Reiche zerfallen, da Satan gebunden sein wird,
adamischer Tod und aller Schmerz ausgetilgt werden, und da alle Nationen der
Erde im Lichte des himmlischen Reiches - des neuen Jerusalem - wandeln werden.
|
Die
Bibel gibt die Hoffnung auf eine Auferstehung
Im Innern
von Jesus Grab
“in
Christus sollen alle lebendig gemacht werden”
|
Vom
Anfang bis zum Ende bietet die Bibel eine Lehre dar, wie sie nirgends
sonst zu finden ist, und die im Gegensatz zu den Theorien aller
heidnischen Religionen steht, nämlich dass für die Toten ein zukünftiges
Leben durch eine Auferstehung von den Toten kommen wird. Alle die
inspirierten Schreiber drückten ihre Zuversicht in einen Erlöser oder
Befreier aus, und einer derselben erklärt, dass ,,an jenem Morgen“,
wenn Gott sie aus dem Grabe rufen wird, und sie hervorgehen, die Gottlosen
nicht länger die Herrschaft in den Händen haben werden, denn
,,am Morgen
herrschen die Aufrichtigen über sie“ (Ps. 49:14).
Die
Auferstehung von den Toten wurde die Propheten gelehrt, und die Schreiber
des Neuen Testaments lassen darauf die Erfüllung jeglicher Hoffnung
beruhen. Paulus drückt es so aus:
,,Ist aber die
Auferstehung der Toten nichts, so ist auch Christus nicht auferstanden.
Ist aber Christus nicht auferstanden, so ist auch euer Glaube vergeblich,
,,... so sind auch
die, so in Christo entschlafen sind, verloren.
,,... Nun aber ist
Christus aufstanden von den Toten und der Erstling geworden unter denen,
die da schlafen.
,,... Denn
gleichwie alle in Adam sterben, so werden auch in Christo alle lebendig
gemacht werden.“ ( 1. Kor. 15:13-22)
|
Das
Alte Testament wurde sowohl durch die Schreiber des Neuen Testaments bestätigt,
welche 2.000 Jahre von einander getrennt waren, als auch durch andere
Schreiber des Alten Testaments.
Die Rollen vom Toten Meer
Jesus
Heilungen
|
Gleichwie
eine Uhr, deren viele Räder zuerst überflüssig erscheinen möchten,
aber deren sich am langsamsten drehende Räder ebenfalls unentbehrlich
sind, so ist die Bibel. Aus vielen Teilen zusammengesetzt, von vielen
Federn geschrieben, ist sie ein vollständiges und harmonisches Ganzes.
Nicht
ein einziger Teil ist überflüssig, und obwohl einige Teile mehr tätige
und hervorragende Stelle einnehmen als andere, sind sie doch alle nützlich
und notwendig. Unter den sogenannten ,,fortgeschrittenen Denkern, und ,,großen
Theologen“ des heutigen Tages wird es mehr und mehr der Gebrauch, viele
der „Wunder“ des Alten Testaments sehr oberflächlich zu behandeln
oder zu übergehen, wenn nicht gar zu leugnen, indem man sie ,,Altweiber-Fabeln“
nennt.
Dazu
zählt man die Erzählung von Jonas und dem großen Fisch, von Noah und
der Arche, von Eva und der Schlange, von dem Stillstehen der Sonne auf
Josuas Befehl, von Bileams sprechendem Esel. Augenscheinlich übersehen
diese weisen Männer die Tatsache, dass die Bibel in ihren verschiedenen
Teilen so durchwoben und verbunden ist, dass, diese Wunder von ihr zu reißen
oder zu verdächtigen, das Ganze zerstören oder verdächtigen heißt.
Denn
wenn die ursprünglichen Berichte falsch sind, so sind diejenigen, die sie
wiederholen, entweder Fälscher oder selbst Betrogene; und in jedem Falle
wäre es uns unmöglich, ihr Zeugnis als göttlich eingegeben anzunehmen.
Die erwähnten Wunder aus der Bibel herauszunehmen, würde das Zeugnis der
hauptsächlichsten Schreiber der Schrift ungültig machen und das unseres
Herrn dazu, wie folgendes zeigt:
--Die Geschichte vom
Fall wird von Paulus bestätigt (Röm. 5:17),
--ebenso Evas Verführung
durch die Schlange (2. Kor. 11:3; 1. Tim. 2:14). Siehe auch unseres
Herrn Bezugnahme darauf in Offb. 12:9 und 20:2.
--Das Stillstehen der
Sonne bei der Besiegung der Amoriter als ein Beweis der Macht des Herrn,
war augenscheinlich vorbildlich von der Macht, die in der Zukunft am „Tage
des Herrn“ durch die Hand dessen ausgeübt werden sollte, den Josua
vorbildete. Von drei Propheten wird dasselbe bezeugt (Jes. 28:21; Hab.
2:1-3, 13,14 und 3:2-11; Sach. 14:1,6,7).
--Der Bericht über
den sprechenden Esel ist von Judas (Vers 11) und von Petrus (2. Petr.
2:16)
--bestätigt worden.
Und der große Lehrmeister, Jesus, bestätigt die Erzählung von Jonas
und dem großen Fisch und von Noah und der Flut (Matth. 12:40; 24:38,
39; Luk. 17:26; 1. Petr. 3:20).
Und
in Wirklichkeit sind dies keine größeren Wunder als die, die von Jesus
und von den Aposteln verrichtet wurden, wie zum Beispiel die Verwandlung
von Wasser in Wein, die Heilung von Krankheiten usw.; und als Wunder ist
die Auferweckung der Toten das wunderbarste von allen.
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Wenn
jemand die Wunder aus der Bibel herausnimmt, entkräftet er das Zeugnis
seiner hauptsächlichsten Schreiber. |
Noah
1. Mose 6 und 7 –
Matthäus 24:38
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Jona
Jona 1:17 –
Matthäus 12:40
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Adam und
Eva
1. Mose 2:7,19 –
1. Korinther 15:45
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Josua
Josua 10:12 –
Jesaja 28:21;
Habakuk 3:11;
Sacharja 14:1,6,7
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Bileam
4. Mose 22 und 31:16 –
2. Petrus
2:15,16
& Judas 11
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Der Same wächst – wir können nicht
sagen wie . . . noch können die weisesten Philosophen das Wunder erklären
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Diesen,
unserer Erfahrung ungewohnten Wundern Gleichartiges findet noch täglich
um uns herum statt, an dem man, da man es mehr gewohnt ist, ohne beachtet
zu werden vorübergeht. Die Fortpflanzung lebendiger Organismen, sei es
tierischer oder pflanzenartiger, geht über unser Begriffsvermögen, sowie
auch über unsere Kraft, folglich ist es wunderbar.
Wir
können die Ausübung des Lebens Prinzips sehen, können es aber weder
verstehen noch erzeugen. Wir pflanzen zwei Samenkörner nebeneinander; die
Bedingungen: Luft, Wasser, Boden sind gleich; sie wachsen, wir können
nicht sagen wie, noch kann der weiseste Naturforscher dieses Wunder erklären.
Diese Samenkörner entwickeln Organismen von entgegengesetzten Neigungen;
der eine kriecht, der andere steht aufrecht; Gestalt, Blume, Farbe, alles
ist verschieden, obgleich die Bedingungen dieselben waren.
Solche Wunder sind für uns alltäglich geworden, und sobald wir das
Staunen der Kindheit verlassen, hören wir auf, sie als solche zu
betrachten. Trotzdem offenbaren sie eine Macht, die ebenso sehr über die
unsere und über unseren begrenzten Verstand hinausgeht, wie die wenigen
Wunder der Bibel, die zu besonderen Zwecken aufgezeichnet und zu dem
Endzweck geschehen sind, die Allmacht und das Vermögen des großen Schöpfers
zu veranschaulichen, der jedes Hindernis überwinden und seinen Willen
ganz vollführen kann, mithin auch die uns verheißene Auferweckung von
den Toten, die Ausrottung des Bösen und die schließliche Herrschaft
ewiger Gerechtigkeit.
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Hier
lassen wir die Sache ruhen. Jeder Punkt wurde von uns vernunftgemäß geprüft.
Wir
fanden, dass es einen Gott gibt, einen erhabenen, intelligenten Schöpfer,
in welchem Weisheit, Gerechtigkeit, Liebe und Macht in vollkommener
Harmonie vorhanden sind. Zu erwarten, dass eine Offenbarung seines Planes
seinen Geschöpfen zuteil werden würde, da diese fähig sind, solche würdigen,
und dass größte Interesse daran nehmen, erkannten wir als durchaus vernünftig.
Der
Anspruch der Bibel, diese Offenbarung zu sein, fanden wir ernstlicher Erwägung
wert. Wir haben uns über ihre Verfasser und deren mögliche Absichten
ihrer eigenen Lehre ein Urteil zu bilden versucht, wir waren erstaunt, und
unser Verstand sagte uns, dass solche Weisheit mit solcher Reinheit des
Beweggrundes verbunden, kein schlauer Kunstgriff listiger Menschen zu
selbstsüchtigen Zwecken sein konnte.
Unser
Urteilsvermögen trieb uns, es bei weitem wahrscheinlicher zu finden, dass
solche gerechte und wohltuende Hoffnungen und Gesetze von Gott und nicht
von Menschen stammen, und bestand darauf, dass es nicht das Werk betrügerischer
Priester sein könne.
In
Bezug auf Jesum und sein Lösegeld-Opfer, sowie die Auferweckung und
Segnung aller, als das Endergebnis in seinem glorreichen Königreiche der
Zukunft, fanden wir ein überströmendes Zeugnis, und unsere Vernunft sagt,
dass solch ein Entwurf, so großartig und umfassend, über alles hinaus,
was wir irgendwie zu erwarten Grund und Ursache haben könnten, und
dennoch auf solche vernünftige Schlüsse und richtige Folgerungen
aufgebaut, der Plan Gottes sein muss, den wir suchen.
Er
kann nicht bloße menschliche Erfindung sein, denn selbst als geoffenbart
ist es fast zu groß, um von Menschen geglaubt werden zu können.
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Das
eigene Zeugnis der Bibel überzeugt uns davon, dass Gott sein Verfasser
ist.
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Als
Kolumbus den Fluss Orinoco entdeckte, sagte einer zu ihm, dass er eine
Insel gefunden habe. Er erwiderte: ,,Kein Fluss, wie dieser, fließt von
einer Insel. Dieser reißende Strom muss die Wasser eines Kontinents
ableiten.“
So überzeugt uns die Tiefe und die Macht und die Weisheit und der Umfang
von dem biblischen Zeugnis, dass nicht Menschen, sondern der allmächtige
Gott der Urheber von ihren Plänen und Offenbarungen ist. Nur einen flüchtigen
Blick haben wir auf die auf der Oberfläche liegenden Ansprüche der
Schrift, von göttlichem Ursprung zu sein, geworfen, und wir fanden sie
vollständig vernunftgemäß.
In
den folgenden Kapitel werden wir versuchen, die verschiedenartigen Teile des
Planes Gottes darzulegen, und wir hoffen, dadurch jedem aufrichtigen Herzen
reichlichen Nachweis zu liefern, nicht nur, dass die Bibel eine göttlich
eingegebene Offenbarung ist, sondern auch, dass die Länge und Breite, die Höhe
und Tiefe des Planes, den sie entfaltet, und des göttlichen Wesens, das sie
widerspiegelt, beides bisher nur undeutlich erkannt, jetzt aber vermöge des
Lichtes des jetzt herauf dämmernden Tausendjahr-Tages deutlicher gesehen
werden. |
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